Da sagte Jesus zu seinen Jüngern:
»Ich versichere euch: Ein Reicher hat es sehr schwer, in Gottes himmlisches Reich zu kommen. Ja, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes Reich kommt.
Darüber waren die Jünger entsetzt und fragten:
»Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«
Jesus sah sie an und sagte:
»Für Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich!«
Jetzt fragte Petrus:
»Aber wie ist es nun mit uns?
Wir haben doch alles aufgegeben und
sind mit dir gegangen.
Was werden wir dafür bekommen?«
Jesus antwortete:
»Ich versichere euch: Wenn Gott die Welt neu macht und der Menschensohn in all seiner Herrlichkeit auf dem Thron sitzen wird, dann werdet ihr ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten, weil ihr mir nachgefolgt seid. Jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz zurücklässt, um mir zu folgen, wird dies alles hundertfach zurückerhalten und das ewige Leben empfangen. Viele, die jetzt einen großen Namen haben, werden dann unbedeutend sein. Und andere, die heute die Letzten sind, werden dort zu den Ersten gehören.«
ANDACHT
Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. (Mt 19,23)
Der Reichtum, das ist das, woran wir uns klammern, woran wir hängen, dem wir sehr viel Aufmerksamkeit schenken. Das kann materieller Besitz sein, das kann aber auch Erfolg sein, oder die Sorge um Erfolg, es kann die Sorge um irgendetwas sein, sogar auch unsere Sünden. Wir sollen alles, worum wir uns Sorgen machen, in die Hände Gottes legen. Wenn wir das nicht tun, dann wird es in gewissen Sinne unser Reichtum, etwas, was wir unbedingt behalten wollen, was wir kontrollieren wollen. Solange das unsere Haltung ist, stehen wir unter Druck. Wir haben Angst, das, was uns so wichtig ist, zu verlieren. Wir wollen alles kontrollieren. Es soll so ablaufen, wie wir es wollen.
Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen.
Wenn wir Christen sind und einmal Jesus unser Leben geschenkt haben, dann spüren wir doch, ob wir im Himmelreich sind oder nicht. Wir spüren die Ängste und Sorgen, die uns zeigen, dass wir noch entfernt von der Hingabe an Jesus leben. Aber zum Glück können wir mit Gottes Gnade („bei Menschen ist das nicht möglich“) immer wieder zurückkommen in das Himmelreich. In der Hingabe an Jesus werden wir frei, wir kommen in das Himmelreich. Wenn wir uns dann wieder den weltlichen Sorgen zuwenden, dann kommt der Druck wieder, der innere Stress. Versuchen wir also, im Reich Gottes zu leben und alles loszulassen, was uns da herausbringen will!
Gebet:
Jesus, ich erlebe diesen Wechsel zwischen dem Leben im Himmelreich und dem Leben im Weltlichen sehr oft. Ich spüre die Sorgen, das Selber-Machen-Wollen, wenn ich die Welt nach meinem Willen manipulieren will. Aber du lässt es zu, dass meine Pläne immer wieder scheitern, damit ich wieder an den Nullpunkt zurückkomme, wo ich dir alles anvertraue, wo ich mich und alles andere wieder in deine Hände lege. Jesus, hilf mir, in dieser Hingabe zu leben, damit ich in deinem Himmelreich leben kann, schon hier auf der Erde.
Pastor Roland Bohnen