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Ihr habt nicht mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe, damit, um was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe. Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebet.

Johannes 15:16-17

Der Herr konnte seine Jünger als „Freunde“ bezeichnen, weil Er sie in die vertraulichen Mitteilungen seines Vaters eingeweiht hatte. Damit standen sie in einer besonders engen Beziehung zu Ihm. Und dennoch war Er weiterhin ihr Herr und Meister. Ja, sie waren Freunde, doch Er hatte sie ausgewählt, nicht sie Ihn. Das ist der Unterschied zur rein menschlichen Freundschaft, die sich aus einer beiderseitigen Wahl ergibt.

Bereits zweimal hatte Jesus davon gesprochen, dass Er seine Jünger auserwählt hatte (Kap. 6,70; 13,18). In unserem Tagesvers geht es vor allem um die Beziehung, die Freunde haben, und um das Ziel, zu dem sie auserwählt waren: Sie waren dazu bestimmt, bleibende Frucht zu tragen. Während der Herr im Himmel ist, sollten die Jünger in dieser Welt in ihrem Verhalten seine Wesenszüge widerspiegeln. Und so geschah es auch: Das Neue Testament berichtet an vielen Stellen davon, dass die Jünger und die Apostel des Herrn mit ihrem Verhalten ein gutes Beispiel gaben.

Der Herr leitet dann zum Thema „Gebet“ über. Man könnte denken, die Jünger erhalten hier einen Blankoscheck. „Um was irgend ihr … bitten werdet“ – das ist in der Tat sehr weit gefasst. Doch die Gebete werden nur dann gewiss erhört, wenn sie „im Namen Jesu“ gebetet werden, nicht, wenn sie sich um rein egoistische Wünsche drehen.

Noch einmal wiederholt der Herr sein Gebot, dass seine Jünger einander lieben sollen. Er sieht voraus, wie nötig dieses Gebot für die Zukunft sein würde. Müssen wir Christen uns nicht eingestehen, dass wir es zu wenig beachtet haben?

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