Stark aus Gnaden
“Diese Demut aber, die aus der Liebe stammt, die alles erträgt, alles erduldet, sich nicht verbittern lässt […], diese Demut ist der Sinn, der die Helden zeugte, aus dem die Märtyrer hervortraten.“ (Albert Bitzius, Schweizer Schriftsteller und Pfarrer, 1797-1854).
Diese Märtyrer waren stark durch die Gnade durch den Messias Jahuschuah. Diese Stärke erreichten sie jedoch erst dadurch, dass sie ganz klein und demütig wurden. Jeder der erkennt, dass er aus sich selbst heraus nichts, aber auch gar nichts Gutes vollbringen kann, wird wahre Stärke erlangen. Denn dadurch kann der mächtige Arm JaHuWaHs ihn aufrichten. Durch die Gnadengabe Seines heiligenden Geistes durch den Sohn wird der Schwache stark.
JaHuWaH möchte Sein Bild in uns wieder herstellen. Wir sündige Menschen haben die Herrlichkeit, die uns JaHuWaH als Seine Geschöpfe und Ebenbild gegeben hat (1. Mose 1,26), durch die Sünde verloren und durch unser Sündigen verfehlen wir die Herrlichkeit, die wir vor Ihm haben sollen (Römer 3,22-23). Aber ohne Verdienst werden wir durch Seine Gnade aufgrund der Erlösungstat Seines Sohnes gerechtfertigt, wenn wir Seine Gnadengabe auch annehmen.
„Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig, … [JaHuWaH], euer Gott!“ (3. Mose 19:11)
Der Allmäc:tige Schöpfer ist heilig; und Er möchte, dass wir auch heilig sind, weil Er uns als Seine Kinder annehmen und uns in Sein Reich aufnehmen will! Wie wunderbar! Um das möglich zu machen, hat Er Seinen geliebten einzigen Sohn für uns dahingeben! Sein Sohn Jahuschuah hat willig und demütig die Form eines Dieners angenommen und hat sich für die Menschen sogar bis zum Tod erniedrigen lassen (Philipper 2,3-9). Er, der im Reich der Himmel alle Vorzüge des Sohnes des Allmächtigen genoss, machte sich so klein, nahm Gebrechen, Mühsal, Hunger, Durst, jegliche andere Art von Versuchung, Verschmähung, Verspottung und den Tod in Kauf, um den Glaubenstreuen das Ewige Leben zu schenken. Er kam nicht, um bedient zu werden, sondern um zu dienen (Markus 10,45). Demut ist immer ein Dienen, ein Leben für andere. Der Messias versuchte, dieses Gesetz den Jüngern zu vermitteln:
„Aber … [JAHUSCHAH] rief sie zu Sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass diejenigen, welche als Herrscher der Heidenvölker gelten, sie unterdrücken, und dass ihre Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht.“ (Markus 10:42-44)
Diese Demut muss jedoch der Messias durch Seinen heiligenden Geist in uns vollbringen, ansonsten werden wir vielleicht dienen, aber dann aus einem falschen Antrieb heraus. Gerade dadurch, dass sich der Sohn des Höchsten auf die niedrigste menschliche Stufe begab, wird es uns ermöglicht, uns völlig Ihm hinzugeben und gehorsam dem Heiligen Gesetz gegenüber zu leben. Charles H. Spurgeon schrieb in „Der Glaube“:
„Der, welcher Glauben hat, hat seiner eigenen Gerechtigkeit gänzlich entsagt. Wenn du noch das geringste Vertrauen in dich selbst setzt, so hast du keinen Glauben; wenn du noch ein Stückchen Vertrauen auf etwas anderes setzt, als was Christus getan hat, so hast du keinen Glauben. Wenn du noch auf deine eigenen Werke vertraust, so sind deine Werke der Antichrist, und Christus und der Antichrist können nie zusammen bestehen. Christus will alles haben oder nichts; Er muss ein ganzer Heiland sein, oder kein Heiland überall.“
Charles H. Spurgeon
Im Messias Jahuschuah haben wir „die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Übertretungen nach dem Reichtum seiner Gnade“ (Epheser 1,7). Die Gnade ist ein freiwilliges Geschenk. Sie kommt von unserem Schöpfer aus Liebe. Diese Gabe kann man sich nicht erarbeiten, denn sie ist umsonst (Römer 3,23-24). Keiner von uns kann sich also den Himmel verdienen! Wir können nur dieses Geschenk des Allmächtigen dankbar annehmen (Epheser 2,8-9). Diese Gnade ist überströmend, weil wir trotz der Übertretung des Heiligen Gesetzes JaHuWaHs erlöst werden (Römer 5,20-21).
„Meine Schafe hören Meine Stimme, und Ich kenne sie, und sie folgen Mir nach; und Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus Meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie Mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand Meines Vaters reißen.“ (Johannes 10:27-29)
Im Glauben wird jeder Demütige die Führung in seinem Leben dem großen Hirten überlassen. Er wird Ihn zum Vorbild im täglichen Leben nehmen. Sein Heiliger Geist vollbringt dabei, „sowohl das Wollen als auch das Vollbringen“, „nach Seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13).
„Nehmt auf euch Mein Joch und lernt von Mir, denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn Mein Joch ist sanft und Meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11:29-30)
Sein Joch ist für uns deshalb so leicht, weil Er es für uns trägt. JaHuWaHs Gesetz ist dann für uns keine Last, weil es Jahuschuah in uns bewirkt. Wir selber können nicht ein Einziges aus uns selbst heraus durchhalten. Wir müssen uns so weit demütigen, dass wir NICHTS mehr aus unserer Kraft heraus tun. Wir müssen unseren Stolz ablegen und uns ganz von Ihm führen lassen. Auch wenn wir meinen, noch so stark und noch so intellektuell zu sein, wir müssen uns ganz fallen lassen und uns auf Ihn verlassen
Sprüche 3,5-7
„Denn alles, was aus JaHuWaH geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ (1.Johannes 5:4)
Durch die Annahme des Messias und die völlige Übergabe unseres ganzen Denkens und Handelns an Ihn, werden wir von „JaHuWaH geboren“. Dadurch werden wir „zu einer neuen Schöpfung (2. Korinther 5,17). Wir werden neu erschaffen, in dem Er Seinen heiligenden Geist in uns legt. Man muss sich diese für uns Menschen oft unbegreifliche Tatsache vorstellen: Er, der allmächtige Schöpfergott, nimmt uns durch Seinen Sohn als Sein Kind an! Das ist die „Herrlichkeit Seiner Gnade, mit der Er uns begnadigt hat in dem Geliebten“ Jahuschuah (Epheser 1,5-6). Wie stark können wir als Söhne und Töchter des Allmächtigen Gottes des gesamten Universums sein! Und das aus Gnade.
„Denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne … [JaHuWaHs] in … [dem Messias Jahuschuah]; denn ihr alle, die ihr in … [den Messias] hinein getauft seid, ihr habt … [den Messias] angezogen.“ (Galater 3:26-27)
Gnade ist ein Geschenk, das wir uns nicht verdienen können. Aber Gnade ohne Nachfolge ist genauso falsche Demut, wie das Halten des Gesetzes ohne Gnade. Die Gnade wirkt lebensverändernd. Gnade bedeutet nicht, einen Verbrecher einfach laufen zu lassen. Denn das wird ihn nicht verändern, sondern er wird vielmehr weitere Straftaten verüben. Auch durch ein noch so überzeugendes Bekenntnis wird niemand zu einem wahren Nachfolger des Messias, wenn er nicht echte Demut besitzt und sein Herz nicht von Liebe zu JaHuWaH und zu seinen Mitmenschen erfüllt ist. Selbst wenn er einen Großteil seines Besitzes für Bedürftige hergäbe, fände er vor dem Allmächtigen doch kein Wohlgefallen, wenn dies nicht aus echter Liebe, sondern aus einem andern Beweggrund geschähe. Und wenn er den Märtyrertod erlitte, aber ihn dazu nicht die Liebe eines geistgefüllten Glaubens angetrieben hätte, so stünde er vor JaHuWaH doch nur als ein verblendeter Heuchler.
Vergebung ist gleichzeitig auch immer eine Aufforderung zur Umkehr. Wenn auf den Glauben keine Werke folgen, dann ist es kein echter Glaube. Der Messias legt uns nahe, dass wir „in unseren Sünden sterben“ werden, wenn wir nicht an Ihn glauben (Johannes 8,24). Das heißt, dass wahrer Glaube durch die völlige Übergabe an Ihn, die Sünde in uns sterben lässt. Mit Ihm sterben wir, mit Ihm leben wir.
„»Der Gerechte aber wird aus Glauben leben«; doch: »Wenn er feige zurückweicht, so wird Meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben«.“ (Hebräer 10:38; Habakuk 2,3-4)
Der Schreiber des Hebräerbriefes zitiert hier aus dem Buch des Propheten Habakuk, um zu zeigen, dass ein JaHuWaH-gefälliges Leben ein Leben der Glaubenstreue ist. Es ist ein Glaube, der Ihm vollkommen vertraut und Seine Verheißungen annimmt, das Unsichtbare schaut und bis zum Schluss durchhält. Wenn sich ein Mensch aber feige auf Seine eigenen Werke verlässt und damit von der Quelle des Lebens zurückweicht, wird JaHuWaH kein Wohlgefallen daran haben.
„So lasst uns nun mit Furcht darauf bedacht sein, dass sich nicht etwa bei jemand von euch herausstellt, dass er zurückgeblieben ist, während doch die Verheißung zum Eingang in seine Ruhe noch besteht! Denn auch uns ist eine Heilsbotschaft verkündigt worden, gleichwie jenen; aber das Wort der Verkündigung hat jenen nicht geholfen, weil es bei den Hörern nicht mit dem Glauben verbunden war. […]„so bestimmt er wiederum einen Tag, ein »Heute«, indem er nach so langer Zeit durch David sagt, wie es gesagt worden ist: »Heute, wenn ihr Seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht!«“ (Hebräer 4:1-2.7)
Um wahrhaftig stark zu werden, müssen wir Jahuschuah das Ruder vollständig überlassen, damit Er uns sicher in den rettenden Hafen bringen kann. Solange wir versuchen, unsere schlechten Gewohnheiten zu unterdrücken und unsere Sünden vor anderen zu verbergen suchen, obwohl wir innerlich nach wie vor im sündigen Fleisch leben, kämpfen wir vergeblich. Nicht durch Anstrengung gelangen wir zum Sieg, sondern durch das Absterben des eigenen Egos. Wir tun gut daran unseren Himmlischen Vater zu bitten, Er möge diese negativen Charaktereigenschaften und Gewohnheiten von uns nehmen, damit wir mit Seinem Geist angefüllt werden können. So werden wir „Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen“ (Jakobus 1,21).
Allerdings schläft der Feind nicht, und so werden wir bis zum Ende kämpfen müssen. Es ist ein tägliches Sterben (1. Korinther 15,31). Gerade jetzt wo der Mensch mit Jahuschuah den Kampf der Glaubenstreue aufgenommen hat, wird er ganz besonders zum Angriffsziel Satans. Er wird alles versuchen, die erhaltenen Gnadengaben wieder zu vernichten. Hier ist es unsere Anstrengung, dass wir ständig in der Gnade JaHuWaHs bleiben und diese Gabe festhalten. Der Erzfeind hat gewonnen, wenn wir irgendeinen Zweifel an der Macht JaHuWaHs und der Gnadengabe der Erlösung in uns zulassen. Gerade hier müssen wir unserem Erlöser das Kampffeld überlassen. Er wird die Schlacht für uns schlagen. Es ist nicht ein Kampf zwischen uns und Satan, sondern es ist der im Himmel begonnene Kampf zwischen Jahuschuah und Satan. Versuchen wir selbst die Sache in die Hand zu nehmen, werden wir ganz sicher verlieren.
Die „heilbringende Gnade JaHuWaHs“ nimmt uns dabei in „Zucht“, damit wir die „weltlichen Begierden verleugnen“, damit Er uns von all unserer „Gesetzlosigkeit erlösen“ kann und uns Ihm „zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.“ (Titus 2,11-14). Jahuschuah macht diese wunderbare Tatsache den Jüngern anhand der landwirtschaftlichen Arbeit am Weinstock deutlich:
„Ich bin der wahre Weinstock, und Mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an Mir, die keine Frucht bringt, nimmt Er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt Er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das Ich zu euch geredet habe. Bleibt in Mir, und Ich bleibe in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Mir bleibt.“ (Johannes 15:1-4)
„Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin (1. Korinther 15,10). Gnade machte aus Saulus einen Paulus. Bereits in den Schriften des Alten Bundes begegnet uns diese, ins Herz gehende und den Menschen verändernde Gnade (Joel 2,13; 2. Mose 34,6-7; 1. Könige 3,6; Psalm 36,11; 103,4; Sprüche 3,3-4; Hosea 2,21). Die Glaubenstreuen des Alten Bundes standen genauso unter der Gnade wie wir heute. Sie sehnten die Liebestat des Erlösers herbei, auf den sie hofften. Der Psalmschreiber beschreibt es mit den folgenden poetischen Worten:
„Gewiss ist Seine Rettung denen nahe, die Ihn fürchten, damit die Herrlichkeit in unserem Land wohne. Gnade und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst.“
Psalm 85:10-11
Aus uns selbst heraus sind wir nicht „tüchtig“, sondern alles kommt von JaHuWaH, „der uns tüchtig gemacht hat zu Dienern, nicht des „Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig (2. Korinther 3,5-6). All unsere Talente und jeder Sieg über die Sünde sind Gnadengaben. Damit kann sich keiner rühmen, denn wenn ich mich selbst rühmen möchte, dann meiner Schwachheit (2. Korinther 11,30), denn „wenn ich schwach bin, dann bin ich stark (2. Korinther 12,10). Nur im Schwachen kann die Kraft des Messias wohnen:
„Lass dir an Meiner Gnade genügen, denn Meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!“ (2. Korinther 12:9)
Stärke und Demut schließen einander nicht aus. Vielmehr erreichen wir durch Demut Stärke, denn Demut selbst ist Stärke. Eine stolze Person kann kaum Glauben in Jahuschuah haben. Es mag ein kleiner Anteil vorhanden sein, aber der Stolz wird ein Stolperstein sein. Das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner in Lukas 18,10-14 folgt direkt auf das Gleichnis von der Witwe und dem gottlosen Richter (Lukas 18,1-8). Der Richter hat letztendlich der Witwe zwar das Recht zugesprochen, aber er tat es aus einer falschen Motivation heraus: aus dem Stolz. Am Ende dieses Gleichnisses fragte der Heiland: „Wenn der Sohn des Menschen kommt, wird Er auch den Glauben finden auf Erden?“ (Vers 8). Er sagte dies, weil der wahre Glaube nur durch Demut möglich ist. Jeder Stolz und Selbstgerechtigkeit wird letztendlich dazu führen, dass der Jahuschuah am Ende sagen wird: „Weicht von mir ihr Gesetzlosen, Ich habe Euch nie gekannt!“ (Matthäus 7,23).
Denn «Gott widersteht den Hoffärtigen,
aber den Demütigen gibt er Gnade».
(1.Petrus 5:5)
„Sei stark in der Gnade, die im Messias Jahuschuah ist.“
(2. Timotheus 2:1)
Literaturempfehlung:
Ganz aus Gnaden, Charles H. Spurgeon
Bilder vom Reiche Gottes, E.G.White
Gesegnet die “geistlich Armen”, ihrer ist das Himmelreich
„Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!“ (Matthäus 5:3)
Man könnte es auch übersetzen mit „Glückselig sind die Demütigen“. Denn mit „geistlich arm“ wird genau dieser Zustand beschrieben, der im vorhergehenden Kapitel behandelt wurde. Es bedeutet, völlig dem eigenen selbstsüchtigen und stolzen Geist abzusterben, damit der Mensch mit JaHuWaHs heiligendem Geist angefüllt werden kann.
Leider haben heute viele eine falsche Vorstellung von dem Ausdruck “arm im Geist” oder „geistlich arm“. Sie sind der Ansicht, dass dieser Ausdruck Schwachheit bedeutet. Spötter der Bibel setzen die damit beschriebenen Personen gar mit „geistig Behinderten“ oder „Minderbemittelten“ gleich.
„Arm im Geist“ bezieht sich keinesfalls auf eine Art geistlich-psychisch schwache Veranlagung eines Menschen, sondern es ist ein bewusst gewählter Zustand derjenigen, die ihre eigene Hilfebedürftigkeit und Abhängigkeit vom Allmächtigen Gott JaHuWaH erkennen und sich vollständig auf Ihn verlassen. Sie spüren ihre geistliche Bedürftigkeit und wissen, dass Er ihren Mangel ausfüllen wird. Solchen demütigen Menschen gehört „das Reich der Himmel“. Es wird dafür auch der griechische Ausdruck moros verwendet, der ins Deutsche auch mit „töricht“ übersetzt wird. Möglicherweise hatte dieses griechische Wort damals eine andere oder mehrere Bedeutungen. Der Zusammenhang lässt jedoch eindeutig erkennen, was gemeint ist. Paulus schreibt:
„Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit Er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor Ihm kein Fleisch rühme.“
Korinther 1:26-29
Der Messias vergleicht einen solchen Zustand auch mit einem Kind. Er sagt, wenn wir nicht wie die Kinder werden, werden wir in das Königreich der Himmel nicht eingehen (Matthäus 18,2-4). Er meinte damit nicht, dass wir „kindisch“ werden sollen, sondern soviel Vertrauen und Glauben haben sollen, wie ein Kind. Weiter sagt Jahuschuah: „Wer nun sich selbst erniedrigt, wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel.“
Ein Kind ist absolut lernwillig und formbar. Und so formbar sollten wir für JaHuWaH auch werden. Er ist der Töpfer, wir sind der Ton (Jesaja 64,7). Wenn wir absolutes Vertrauen in Ihn haben, werden wir uns so fallen lassen können, wie ein Kind. Wir können dann unseren Stolz loslassen und uns Seiner weisen Führung anvertrauen, und Er wird uns Schritt für Schritt formen, bis wir wieder Seinem Bild entsprechen, das Er ursprünglich für den Menschen vorgesehen hatte. Das ist Heiligung. JaHuWaH offenbart sich den Kleinen, den Schwachen bzw. Demütigen. Sein Sohn pries dafür Seinen Vater:
„Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass Du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast!“ (Matthäus 11:25)
Den „Weisen“ und „Klugen“ ist es deshalb verborgen, weil sie sich selbst für klug und weise halten. Es gibt viele kluge Theologen, Doktoren und große, studierte Männer und Frauen. Aber solange sie nicht klein wie die Kinder und „geistlich arm“ werden, bzw. die Einfachheit des Glaubens verstehen, werden sie zwar viel Wissen haben, gute Taten vollbringen und sich korrekt und fehlerfrei artikulieren, aber der Geist JaHuWaHs bewegt sie nicht. Es ist nicht das Wissen, dass wir uns selbst angeeignet haben, sondern das, was uns der Heilige Geist JaHuWaHs durch Seinen Sohn vermittelt.
„Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch Meinen Geist!, spricht … [JaHuWaH] der Heerscharen.“ (Sacharja 4:6-7)
Wir sind “geistlich arm”, wenn wir uns völlig von unseren eigenen Wünschen, Streben nach Macht, Geld und Anerkennung und unserem Stolz freimachen. JaHuWaHs heiligender Geist kann uns dann ausfüllen. Der „Arme im Geist“ ist jemand, der seine eigene geistliche Unwürdigkeit vor JaHuWaH erkennt und bekennt, und der einsieht, dass er vollkommen von Ihm abhängig ist. Wenn man nicht an diesen Punkt im Leben gelangt ist, aber trotzdem vorgibt, ein Nachfolger des Messias zu sein, der belügt und betrügt sich selbst. Er wird dann ständig versuchen, selbst Herr über die Sünde zu werden, was immer wieder scheitern wird. Denn solange der Mensch selbst Herr über seine Lage bleiben will, wird JaHuWaH auch nicht eingreifen.
„Denn … [JaHuWaH] ist erhaben und sieht auf den Niedrigen, und den Hochmütigen erkennt er von ferne.“ (Psalm 138:6)
JaHuWaH reagiert auf den Stolzen mit Abstand. Er zieht sich selbst mit Seinem Geist zurück, weil der Stolze Ihn nicht wirken lässt, sondern alles selbst in die Hand nimmt. Während der Allmächtige Schöpfergott sich den Demütigen naht, verachtet der Stolze zuweilen den Demütigen. JaHuWaH aber verbindet sich mit dem Schwachen und Bescheidenen, indem Er ihnen Gnade schenkt. Dem Stolzen jedoch wird Er seinen eigenen Weg gehen lassen, selbst bis ins Verderben, wenn er seinen Stolz nicht aufgibt und JaHuWaH die Führung überlässt. Niemand kann von sich selbst heraus erkennen, dass sein Weg in die Irre führt – schon hier braucht es Seinen Geist, um das zu erkennen.
“Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? Ich, … [JaHuWaH], erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem Einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten.“ (Jeremia 17:9-10)
Und so kann es auch sein, dass das Eingestehen der eigenen geistlichen Armut nur ein Lippenbekenntnis ist. Das Herz selbst bleibt davon unberührt und ist nach wie vor angefüllt mit Stolz. Um unseren inneren schwachen und fehlerhaften Zustand auch zu erkennen, sollten wir auf unseren Heiland schauen – auf Sein reines und makelloses Wesen. Wie hat Er als vollkommener Mensch auf Erden dieses reine Leben führen können? Durch Seine echte Demut und der ständigen Verbindung mit dem Heiligen Geist Seines Himmlischen Vaters. Wir sehen dann, dass wir lediglich selbstgerecht sind, wie alle anderen Sünder auch. Wir erkennen, dass wir nur durch JaHuWaHs Gnade erlöst werden und nicht durch unsere eigenen guten Taten. Hiob erkannte, was es bedeutet „geistlich arm“ zu sein, nachdem Er Seinen Erlöser „gesehen“ hatte:
„Vom Hörensagen hatte ich von Dir gehört, aber nun hat mein Auge Dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und in Asche!“ (Hiob 42:5–6)
Und auch Jesaja hat Seinen Schöpfer gesehen und erkannt, wie klein und sündig er doch ist:
“Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, … [JaHuWaH] der Heerscharen, gesehen!“ (Jesaja 6:5)
Unser Heiland und Messias hat sich der Menschheit auf Erden offenbart, um uns Menschen den Himmlischen Allmächtigen Vater zu zeigen, denn durch Ihn können wir den Vater sehen, weil Er und Sein Vater „eins“ sind (Johannes 10,30). Das heißt, sie sind eines Sinnes und eines Geistes. Und so möchte Er, dass auch wir „eins seien“, gleichwie Er und der Vater eins sind (Johannes 17,22). Das ist aber nur möglich, wenn jeder sich entäußert und „geistlich arm“ wird. Und wenn jeder bereit ist, seine eigenen Wünsche hinten anzustellen, um den anderen zu dienen. Abraham ist dafür ein gutes Beispiel, als er Lot die Wahl überließ, welches Land er haben möchte, er selbst sich nur mit dem Zweitbesten begnügte. Er als der Ältere der beiden, hätte das Land aussuchen können; aber demütig, wie er war, überließ er das bessere Land Lot.
„Wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um Sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und Sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ (Markus 10:43-45)
Wer aber vom Messias gelernt und Seinen Geist in sich hat, wird Schritt für Schritt freier von Selbstsucht, Stolz und Herrschsucht; in ihm kehrt Ruhe ein, denn das Herz wird vom Heiligen Geist bewegt. Wir müssen nicht mehr nach den hohen Stellungen und nach der Anerkennung der Menschen streben, sondern erkennen, dass der vornehmste Platz zu den Füßen unseres Erlösers ist. Wenn wir auch noch so gering, klein und schwach sind, wir haben einen mächtigen Helfer und Führer:
“Denn ich, … [JaHuWaH], dein Gott, ergreife deine rechte Hand und sage dir: Fürchte dich nicht; Ich helfe dir! So fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du Häuflein Israel; denn Ich helfe dir, spricht … [JaHuWaH], und dein Erlöser ist der Heilige Israels.“ (Jeremia 41:13-14)
Ein Beispiel echter Demut: Mose
“Aber Mose war ein sehr sanftmütiger Mann, sanftmütiger als alle Menschen auf Erden.“ (4. Mose 12:3)
Mose hatte mit so vielen und großen Problemen zu kämpfen, weil das Volk, das er durch die Wüste führen sollte, immer wieder gegen ihn rebellierte, obwohl er grundsätzlich nur das tat, was JaHuWaH von ihm verlangte. Aber er bewies dabei wahre Größe und Demut.
Mose wuchs als Hebräer am pharaonischen Hof Ägyptens als angenommener Sohn der Tochter des Pharaos auf (2. Mose 2,1-10). Er „wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Worten und in Werken“ (Apostelgeschichte 7,22). Er war schon als junger Mann sehr hilfsbereit und sensibel, und er konnte es nicht ertragen, wenn einem anderen Unrecht angetan wurde. Allerdings hatte er zu der Zeit noch nicht die Demut besessen, die ihn später auszeichnete. Und so brachte er einen Ägypter um, weil er sah, wie dieser einen Hebräer schlug. Die Sache flog auf, und der Pharao wollte ihn töten lassen, worauf Mose ins Land Midian flüchtete (2. Mose 2,11-15). Er hatte jedoch einen tiefen Glauben, den ihm sicherlich Seine leibliche hebräische Mutter mitgegeben hatte. Sein hohes Ansehen und sein Stand als Enkel des Pharaos waren ihm nicht wichtig, vielmehr lag ihm das Wohl seiner hebräischen Brüder sehr am Herzen.
„Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen. Er zog es vor, mit dem Volk … [JaHuWaHs] Bedrängnis zu erleiden, anstatt den vergänglichen Genuss der Sünde zu haben, da er die Schmach des … [Messias] für größeren Reichtum hielt als die Schätze, die in Ägypten waren; denn er sah die Belohnung an. Durch Glauben verließ er Ägypten, ohne die Wut des Königs zu fürchten; denn er hielt sich an den Unsichtbaren, als sähe er ihn.“ (Hebräer 11:23-27)
Nachdem er Ägypten verlassen hatte, kam er an einen Brunnen, wo er Zeuge wurde, wie die Töchter des dortigen Priesters von Hirten verjagt wurden. Er kam ihnen zu Hilfe, schöpfte für sie Wasser und tränkte die Schafe ihres Vaters. Als deren Vater das hörte, lud er ihn ein und gab ihm seine Tochter Zippora zur Frau. Sie bekamen ein Kind (später noch ein Zweites) und blieben dort einige Jahre, wo Mose als Schafhirte tätig war (2. Mose 2,11-22).
Als der ägyptische König starb, ging es den dort in der Gefangenschaft lebenden Israeliten schlecht und sie baten um Befreiung und JaHuWaH erhörte ihr Flehen. Durch einen brennenden Dornenbusch sprach Er zu Mose, dass Er ihn dazu bestimmt habe, das Volk aus Ägypten zu befreien. Mose aber konnte es nicht glauben und so fragte er: „Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und dass ich die Kinder Israels aus Ägypten führen sollte?“. Aber der Allmächtige versicherte ihm, dass Er immer an seiner Seite sein werde (2. Mose 2,23-25; 2. Mose 3,1-23).
Als Schafhirte übte sich Mose weiter in Demut und nun konnte ihn JaHuWaH für etwas ganz Großes gebrauchen. Er sollte der Führer des gesamten Volkes Israels werden. Mose hatte ein so großes Verantwortungsbewusstsein für das, ihm von JaHuWaH anvertraute Volk, für das er sich höchstpersönlich verantwortlich und mitschuldig fühlte, als es unter Seiner Führung plötzlich anfing, sich Götzen anzufertigen und sie anzubeten, wie es später am Berg Sinai geschah. Aber Mose wollte, dass keiner umkam. Er wollte jedes verlorene Schaf zurückholen; er konnte die Menschen, für die er verantwortlich war, nicht aufgeben.
„Als nun Mose wieder zu … [JaHuWaH] kam, sprach er: Ach! Das Volk hat eine große Sünde begangen, dass sie sich goldene Götter gemacht haben! Und nun vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn aber nicht, so tilge Mich aus deinem Buch, das Du geschrieben hast! … [JaHuWaH] sprach zu Mose: Ich will den aus meinem Buch tilgen, der gegen Mich sündigt!“
(2. Mose 31-33)
Mose war so verbunden mit seinem Schöpfer, dass er wusste, dass nur Er ein guter Führer sein würde. Er verließ sich nie auf sich selbst und so sagte Mose zu JaHuWaH: „Wenn Du nicht selbst mitgehst, so führe uns nicht von hier hinauf!“ (2. Mose 33,15). In allen Kämpfen, die die Israeliten gewonnen hatten, erinnerte Mose sie daran, dass es einzig und alleine der Allmächtige Israels war, der den Kampf für sie führte. Und als der Allmächtige Mose versicherte, dass Er mit dem Volk gehen würde (2. Mose 33,14.17), da war es Mose noch nicht genug. Er bat JaHuWaH, Er möge ihm Seine Herrlichkeit zeigen. Auch das wollte der Allmächtige diesem glaubenstreuen Menschen erfüllen. Allerdings teilte Er Mose mit, dass Er ihm Sein Angesicht nicht zeigen könne, weil jeder Mensch durch die von Ihm ausstrahlende Herrlichkeit sofort tot umfallen würde. So stellte Er Mose in eine Felsenkluft und ließ Seine Herrlichkeit an ihm vorübergehen (2. Mose 33,18-23). Mose selbst wurde dabei so angestrahlt, dass er sein Gesicht verhüllen musste, als er zum Volk zurückkam (2. Mose 34,29-33).
Diese Begebenheit zeigt uns, dass sich JaHuWaH demjenigen naht und zeigt, der demütig ist und sich völlig auf Ihn verlässt. In Seinen Augen ist ein solcher Mensch ganz groß. Je kleiner wir uns selbst einschätzen, umso näher wird Er kommen. Wenn jemand viel von sich selbst hält und meint er wäre schon ohne Sünde, von dem wird Er sich immer weiter entfernen.
„Er leitet die Sanftmütigen im Recht und lehrt die Sanftmütigen seinen Weg.“ (Psalm 25:9)
„Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von … [JaHuWaH], der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von … [JaHuWaH] empfangen wird, ein Mann mit geteiltem Herzen, unbeständig in allen seinen Wegen.“ (Jakobus 1:5-8)
Diese Verheißung gilt jedoch nur denen, die Ihm auch willig in allem nachfolgen. Er wird niemanden führen, der zu stolz ist, sich belehren zu lassen. Auch die Zweifler, Unentschlossenen und Unbeständigen können nichts von JaHuWaH empfangen, wie Jakobus schreibt. Mit Mose sprach der Allmächtige sogar direkt, im Gegensatz zu den Propheten, mit denen Er „nur“ durch Träume oder Visionen sprach (4. Mose 12,7-8). Er redete mit Mose „von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet“ (1. Mose 33,11).
Man könnte sich nun fragen, warum JaHuWaH mit Mose “von Angesicht zu Angesicht” sprach, wo Johannes doch schreibt, dass Ihn niemand je gesehen hat (1. Johannes 4,12). Er könnte auch hier durch Seinen Sohn gesprochen haben, der die Angelegenheiten auf Erden in Seinem Auftrag für Ihn ausführte. Denn häufig wird in den Schriften des Alten Bundes der Name „JaHuWaH“ (HERR) auch für jemanden angewandt, der für den Allmächtigen selbst handelt oder spricht. Dieser „jemand“ kann niemand anderer als Sein Sohn sein, denn nur Er trägt den Namen Seines Vaters und handelt IMMER im Namen Seines Vaters. (Bitte lies hierzu „Der Erzengel Michael“).
Hier könnte der Allmächtige ICH BIN DER ICH BIN aber auch unmittelbar zu ihm gesprochen haben, denn „von Angesicht zu Angesicht“ bedeutet nicht, dass Mose buchstäblich das Gesicht des Allmächtigen sah. „Von Angesicht zu Angesicht“ ist eine Sprachfigur, welche große und unmittelbare Intimität mit dem Gegenüber ausdrückt. Mose sah nicht das buchstäbliche Gesicht des Allmächtigen, aber er konnte direkt und vertraulich mit Ihm sprechen. Mose konnte jedoch eine Gestalt sehen, und so heißt es auch er „schaute die Gestalt JaHuWaHs“ (4. Mose 12,8). Die Gestalt jedoch, die in der Wolkensäule vor den Israeliten herging, konnte nur der Sohn JAHUschuAH gewesen sein (siehe 2. Mose 23,20-21 + 2. Mose 13,21-22). Auch dem Hiob erschien eine „Gestalt“, er „konnte sie jedoch nicht erkennen“ (Hiob 4,16).
Leider hatte es Mose mit dem widerspenstigen Volk, das er nach Kanaan führen sollte, nicht leicht. Sogar seine eigenen Geschwister machten ihm das Leben und seine Führerschaft schwer. Mirjam und auch Aaron wurden auf die Stellung Mose neidisch. Das Verhalten, besonders Mirjams, ist nicht nur ein abschreckendes Beispiel von Streben nach menschlicher Anerkennung, sondern auch eines des Neides und der Kritiksucht. Ihre ungerechtfertigte Kritik richtete sich vorerst gegen Zippora, die Ehefrau Mose, weil diese keine Hebräerin, sondern entweder eine Midianiterin oder Kuschiterin war. Als „Kuschiterin“ (4. Mose 12,1) könnte sie auch aufgrund ihrer dunkleren Hautfarbe genannt worden sein. Sie war zwar keine Israelitin, glaubte jedoch an den wahren und einzigen Schöpfergott JaHuWaH. Nachdem Zippora ihre beiden Söhne und ihr Vater Jethro von Midian zu Mose in die Wüste kamen (Mose hatte sie zuvor von Ägypten zurück nach Midian zu ihrem Vater gesandt, wohl um ihr das ganze Elend, das über Ägypten kommen sollte, zu ersparen), erzählte Mose ihnen alles, was sie in Ägypten und was sie seit dem Auszug erlebt hatten; die Wunder JaHuWaH, wie Er für sie gekämpft hatte und auch die Strapazen.
Moses Schwiegervater und Zippora erkannten jedoch schnell, dass Mose eine riesen Last mit dem Volk trug und dass diese Last schwer an seinen Kräften zehrte. Sie wollten nun Mose unterstützen, Jethro gab ihm Anweisungen, wie er die Last besser verteilen konnte und Mose folgte den Anweisungen seines Schwiegervaters und ernannte siebzig Älteste (2. Mose Kapitel 18). Auch hier können wir wieder sehen, wie demütig Mose war. Er, der direkt mit dem Allmächtigen sprach, nahm dankbar die Ratschläge seines Schwiegervaters an.
Aber hier begannen wohl der Neid und die Abneigung gegen Zippora. Sie und Aaron fühlten sich nun an zweite Stelle gesetzt. Sowohl Aaron als auch Mirjam bekamen von JaHuWaH das Prophetenamt. Sie verstanden deshalb nicht, warum Mose sie nicht in den Ratschluss miteinbezog. Mirjam dachte, dass Moses Frau der Grund dafür war, dass sie Mose davon abgehalten habe, sie um Rat zu fragen. Aaron hätte seiner Schwester Einhalt gebieten müssen, stattdessen hörte er sich jedoch Mirjams Klagen an, und es packte ihn bald selbst die Eifersucht.
Während Mose seine eigene Schwachheit immer vor Augen hatte, schätzte Aaron sich selbst höher ein und vertraute nicht so sehr auf JaHuWaH. Als ihm am Sinai die Verantwortung über das Volk übertragen wurde, versagte er. Aus geistlicher Schwachheit stimmte er dem Götzendienst des Volkes zu. Durch die Ämter, die Aaron und Mirjam von JaHuWaH bekommen hatten, wurden sie überheblich und es kam in ihnen das Verlangen nach mehr Ruhm auf.
Bei der Ernennung der siebzig Ältesten fühlten sie sich deshalb übergangen. Sie glaubten, Jethro habe zu viel Einfluss auf Mose genommen, weil dieser seinen Rat so bereitwillig annahm. Sie schienen damit Mose der Überheblichkeit zu bezichtigen, denn sie waren erbost, dass er die Entscheidungen traf, wenn JaHuWaH doch auch zu ihnen durch Träume und Gesichte sprach. Sie waren zwar an der Führung des Volkes durch die Wüste beteiligt (Micha 6,4), hielten sich aber mit Mose für gleichberechtigt und wollten ebenfalls den Ruhm und Ehre erhalten, die Mose zu Teil wurde. Besonders in Mirjam kam deshalb Unzufriedenheit auf, die Aaron sehr bald mit ihr teilte.
Aaron und Mirjam waren jedoch der Ansicht, dass, wenn doch der Allmächtige auch mit ihnen sprach, dann müssten sie doch auch bezüglich der Entscheidungen etwas zu sagen haben. JaHuWaH hat zwar mit ihnen gesprochen, er hat ihnen jedoch nicht dieselbe Autorität gegeben, das Volk zu führen, wie Er Mose gab.
Moses reagierte jedoch auf diese Anschuldigungen und Kritik Aarons und Mirjams auf eine sehr demütige Art und Weise, denn er „war ein sanftmütiger Mann, sanftmütiger als alle Menschen auf Erden (4. Mose 12,3). Mose war ein großer, mutiger und mächtiger Mann, aber er war demütig. Er hatte nicht den Stolz, den seine Geschwister und das Volk immer wieder zeigten. Nicht nur seine eigene Familie, sondern auch die ihm unterstellten Leiter des Volkes (2. Mose 16) und auch das ganze Volk beschwerten sich immer wieder und griffen seine Autorität an.
Mose versuchte jedoch nie, sich selbst zu rechtfertigen, sondern vertraute ganz auf Seinen Schöpfer, der ihm die führende Stellung gegeben hatte. Und als ein Gericht JaHuWaHs auf seine Gegner fiel, freute Mose sich nicht, sondern trat vielmehr für sie ein und bat um Gnade für sie. So war es auch bei Aaron und Mirjam.
JaHuWaH hörte die Klagen Mirjams und Aarons. Er hörte die Anklage und die Kritik ihrem Bruder gegenüber und damit auch gegen den Schöpfer, der Mose als Anführer bestimmte. Es war Stolz, der Aaron und Mirjam antrieb. JaHuWaH selbst sprach plötzlich zu den Dreien: „Geht ihr drei hinaus zur Stiftshütte!“ (4. Mose 12,4-5). JaHuWaH kam in der Wolkensäule herab und stellte sich an den Eingang der Stiftshütte und gebot Aaron und Mirjam nach vorne zu treten. Er sprach dann zu ihnen:
“Hört doch Meine Worte: Wenn jemand unter euch ein Prophet … [JaHuWaHs] ist, dem will Ich Mich in einem Gesicht offenbaren oder Ich will in einem Traum zu ihm reden. Aber nicht so mein Knecht Mose: Er ist treu in Meinem ganzen Haus. Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht und nicht rätselhaft, und er schaut die Gestalt … [JaHuWaHs]. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, gegen Meinen Knecht Mose zu reden?“ (4. Mose 12:6-8)
Nicht Mose rechtfertigt sich, sondern der Schöpfer persönlich machte Aaron und Mirjam deutlich, was so besonders an Mose war, dass Er mit ihm „von Angesicht zu Angesicht sprach, während er mit Aaron und Mirjam nur über Visionen und Träume kommunizierte. Mose war während der 40-jährigen Wüstenwanderung auch in den kleinsten Dingen seinem Schöpfer treu. Mirjam und Aaron hingegen brachten unangebrachte und unwahre Kritik gegen Mose vor. Mose war kein stolzer Mann und seine Frau war eine JaHuWaH-fürchtige Frau. Die Geschwister kritisierten aus reinem Selbstinteresse, weil sie neidisch auf Mose waren.
Nachdem JaHuWaH entschwunden war, hatten beide Zeit, über ihre Taten nachzudenken. Ihrer verkehrten Handlung wurde Nachdruck verliehen, indem der Allmächtige Mirjam mit Aussatz strafte (4. Mose 12,10). Ein solcher Aussatz galt als unheilbar und verunstaltete stark das Aussehen. JaHuWaH zeigte nun äußerlich, wie es in ihrem Herzen aussah. Es muss ein schrecklicher Anblick gewesen sein, denn Aaron wandte sich nun sofort an Mose und bat ihn um Hilfe. Folgte Aaron erst den Anweisungen Mirjams (denn sie schien die führende Rolle in diesen verkehrten Handlungen übernommen zu haben und sie war es, die mit Aussatz gestraft wurde), so wandte er sich nun demütig an Mose, den er nun als „seinen Herrn“ ansprach. Er erkannte ihn nun als den Führer des Volkes an. Sein und Mirjams Stolz war nun in Staub gelegt und sie bereuten ihre Sünden.
Mose hingegen betete inständig zu JaHuWaH, Er möge Mirjam vom Aussatz heilen. Und dies waren die ersten Worte Mose, die wir in diesem Kapitel lesen können. Es war die Bitte um die Heilung der Person, die ihm am meisten schadete. Während der Anschuldigungen seiner Geschwister hatte er kein Wort gesagt. Er wartete die Antwort JaHuWaHs ab, weil er wusste, dass nur Er gerecht urteilen konnte.
Auf die Bitte Mose antwortete Ihm JaHuWaH, dass sie sieben Tage lang aus dem Lager ausgeschlossen werden soll und dann wieder zurückkommen könne, und so geschah es dann auch. Das Volk reiste erst wieder weiter, als sie zurückkehrte (4. Mose 12,14-15). Sie war damit geheilt, weil sie ansonsten nicht ins Lager hätte zurückkommen können, denn der Aussatz (auch Lepra genannt) galt als hoch ansteckend. Sie musste aber sieben Tage lang mit ihrem schrecklichen Aussehen leben und konnte so über ihren inneren Herzenszustand nachdenken (4. Mose 12,11-16). Die Wolke über der Stiftshütte, als Zeichen der Gnade JaHuWaHs, verschwand für diese sieben Tage und kehrte anschließend wieder zurück.
Diese Bestrafung war unbedingt notwendig geworden, denn hätte JaHuWaH dem wachsenden Neid und Unzufriedenheit nicht Einhalt geboten, hätte das schlimme Folgen gehabt. Eifersucht und Neid sind eine der schlimmsten Charaktereigenschaften, die ein Mensch haben kann – sie sind viel schlimmer in ihrer Auswirkung als Zorn und Wut. Neid war der Beweggrund, den Luzifer antrieb, gegen seinen Schöpfer zu rebellieren.
„Grausam ist der Zorn und überwallend der Grimm; aber wer kann vor der Eifersucht bestehen?“ (Sprüche 27:4)
Wir sollten uns grundsätzlich davor hüten, schlecht über andere zu reden oder uns gar als Richter ihres Verhaltens aufzuspielen. Jakobus warnt, dass, wer den anderen richtet, der ist ein Richter über das Gesetz. Denn nur einer wird richten, der Himmlische Vater, der das Gericht dem Sohn übergeben hat (Jakobus 4,11-12; Johannes 5:22). Und selbst wenn wir zu Unrecht beschuldigt und kritisiert werden, ist es das Beste, es einfach JaHuWaH zu übergeben. Auch Sein Sohn, als Er auf Erden misshandelt und verspottet wurde, tat „Seinen Mund nicht auf“ (Jesaja 53,7).
Es verging nicht viel Zeit, nachdem das Gericht JaHuWaHs über Mirjam als Folge ihrer Eifersucht und ihrer Anklage gegen Mose gekommen war, da regten sich bald schon wieder Neid und Eifersucht unter dem Volk. Da war Korah, ein Levith und Vetter Mose. Als Levith stand er im Dienst an der Stiftshütte und war ein einflussreicher Mann. Aber er war mit seiner Stellung nicht zufrieden, er wollte ein höheres Amt einnehmen. Er war eifersüchtig auf Mose und Aaron.
Zusammen mit Datan und Abiram wiegelte Korah das Volk auf und das Volk beteiligte sich am Aufruhr gegen ihre Führerschaft (4. Mose Kapitel 16). Diese drei Männer waren sogar mit Mose auf den Berg Sinai gestiegen und durften die Herrlichkeit JaHuWaHs schauen. Aber langsam regte sich etwas Böses in ihnen, was immer stärker wurde, bis Satan ihre Gedanken beherrschte. Sie vergaßen dabei völlig, dass der Allmächtige selbst sie anführte und Mose unter Seiner Führung stand.
Unter dem Vorwand der Anteilnahme am Wohlergehen des Volkes nährten sie weiter ihre Unzufriedenheit und ihren Neid und stifteten damit schließlich beinah das ganze Volk gegen Mose und Aaron auf. Zum Schluss waren sie so verblendet, dass sie tatsächlich glaubten, alles aus Eifer für die Sache des Allmächtigen zu tun. Solche Menschen, die sich „unbemerkt“ unter Jahuschuahs Gemeinde langsam aber sicher ausbreiten, dabei die Gnade JaHuWaHs verschmähen und JaHuWaH, „den einzigen Herrscher“, und unseren Heiland, Jahuschuah verleugnen (Judas 1,4), gibt es auch heute überall. Weiter schreibt Judas über die heutige Rotte Kains, Bileams und Korahs:
„Diese aber lästern alles, was sie nicht verstehen; was sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere wissen, darin verderben sie sich. Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich um Gewinnes willen völlig dem Betrug Bileams hingegeben und sind durch die Widersetzlichkeit Korahs ins Verderben geraten!“ (Judas 1:10-11)
Der geduldige Mose war entsetzt über diese Verschwörung gegen ihn und Aaron und über soviel Hass, der sich ihm entgegenschlug. Aber auch dann unternahm er selbst nichts, sondern fiel auf sein Angesicht und flehte JaHuWaH um Hilfe an. Als JaHuWaH ihm mitteilte, dass sich Mose und das Volk von „dieser Gemeinde“ trennen sollte, weil Er sie vertilgen würde, da flehte Mose und Aaron, Er möge doch die Gemeinde verschonen, wo doch nur ein Mann so schwer gesündigt hatte. Da ließ JaHuWaH Mose ausrichten, dass sich jeder Einzelne des Volkes von den Zelten dieser anführenden Männer trennen und nichts mehr von ihrem Besitz anrühren sollte, so würde ihnen nichts geschehen. Und so geschah es (4. Mose Kapitel 16).
Aber selbst als nun der Allmächtige einschritt und die Rotte Korahs mit ihren 250 Männern vom Erdboden verschwinden ließ, war der rebellische Geist immer noch unter dem Volk vorhanden und sie beschuldigten Mose und Aaron, dass sie es gewesen seien, die „das Volk JaHuWaHs getötet“ haben (4. Mose 17,6). Aufgrund dieser falschen Anklage gegen die Diener JaHuWaHS kamen Tausende dieser selbstgerechten, arroganten und boshaften Menschen durch eine Plage um (4. Mose 17,14).
Wie Korah, so planen und arbeiten auch heute vermeintliche Nachfolger des Messias für ihre eigene Ehre. Dabei wird die Wahrheit verdreht und die wahren Diener JaHuWaHs verleumdet. Und obwohl eindeutige Beweise vorliegen, dass sie falsch liegen, glauben sie und ihre Anhänger irgendwann aus tiefster Überzeugung, es sei die Wahrheit.
Stolz und Selbsterhöhung ist die Ursache all des Leids auf dieser Erde seit Luzifer im Himmel verkündigte: „Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne JaHuWaHs erhöhen“ (Jesaja 14,13). Er erhöhte sich selbst und fiel tief. Seit dem ist er immer wieder erfolgreich, die Menschen zur Selbsterhöhung anzustacheln und gegen den Schöpfer zu rebellieren.
„… [JaHuWaH], wer darf weilen in Deinem Zelt? Wer darf wohnen auf Deinem heiligen Berg? Wer in Unschuld wandelt und Gerechtigkeit übt und die Wahrheit redet von Herzen; wer keine Verleumdungen herumträgt auf seiner Zunge, wer seinem Nächsten nichts Böses tut und seinen Nachbarn nicht schmäht; wer den Verworfenen als verächtlich ansieht, aber die ehrt, die … [JaHuWaH] fürchten.“ (Psalm 15:1-4)
Demut ist die mutige Entscheidung, sich nicht selbst zu rechtfertigen oder gar mit Gewalt zu nehmen, was einem zusteht, sondern vielmehr in allen Lebenslagen das Vertrauen auf JaHuWaH zu setzen; Er wird einem das Recht verschaffen (Römer 8,27). Von Mose, einem der größten Führer des Volkes JaHuWaHs, können wir diese Demut lernen. Als ein Großteil des Volkes gegen ihn war und selbst seine eigenen Geschwister ihn zu unrecht in den Rücken fielen, unternahm er selbst – außer Gebet und Fürbitte – nichts, sondern ließ den Allmächtigen für ihn kämpfen.
Hoch der Stolz, tief der Fall – Der Allmächtige lehrt Demut
Sprüche 16:18
„Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.“
Wie wir bei Mirjam und der Rotte Korahs gesehen haben, folgt auf Hochmut unweigerlich der Fall. Beim Einen früher, beim Anderen später. Der Mensch denkt, aber JaHuWaH lenkt.
„Alle Wege des Menschen sind rein in seinen Augen, aber … [JaHuWaH] prüft die Geister. […] Alle stolzen Herzen sind … [JaHuWaH] ein Gräuel.“
(Sprüche 16:2; Sprüche 16:5; Sprüche 21:2)
Je höher wir steigen, umso tiefer können wir fallen. Denn die Konsequenz des Stolzes ist Zerstörung. Diese Tatsache wird uns anhand so vieler Beispiele in der Bibel gelehrt. Wenn der Mensch sich überhebt und stolz wird, kommt unweigerlich der Ruin. Denn alle „stolzen Herzen sind JaHuWaH ein Gräuel, sie bleiben nicht ungestraft“ (Sprüche 16,5). Ein Beispiel ist die Gemeinde Laodizea, die meint, sie sei reich und hat alles was sie braucht, dabei aber gar nicht merkt, wie elend, jämmerlich, arm blind und nackt sie ist (Offenbarung 3,16-17). JaHuWaH wird sie ausspeien aus Seinem Mund, wenn sie nicht Buße tut. Dasselbe hat Er über das Israel des Alten Bundes prophezeit, weil „der Hochmut“ ihres Herzens es verführt hat (siehe Obadja 1,3-4; Amos Kapitel 6 und 7).
„Wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“ (1. Korinther 10:12)
„Denn es kommt ein Tag des Gerichts von … [JaHuWaH] der Heerscharen über alles Stolze und Hohe und über alles Erhabene, und es wird erniedrigt werden; […] der Hochmut des Menschen wird gebeugt und der Stolz des Mannes gedemütigt werden“. (Jeremia 2:12.17)
Diese Warnung des Messias bezieht sich nicht nur auf das Weltgericht, sondern auch auf die Gnade JaHuWaHs, um den Sünder noch aus dem Morast herauszuziehen, indem er „stolz“ zu versinken droht.
„Denn Du rettest das elende Volk, aber Deine Augen sind gegen die Stolzen — Du erniedrigst sie!“ (2. Samuel 22:28)
Der Stolz, wenn man ihn einmal walten lässt, wird stärker und stärker und infiziert alle Gedanken und Hoffnungen. Und wenn nicht früh genug dagegen angekämpft wird, indem wir JaHuWaH bitten:
„Wenn Du willst, kannst Du mich reinigen“ (Matthäus 8,2)
von meinem Stolz, dann wird nur noch ein tiefer Fall bzw.
eine schlimme Not oder Leid dem Stolz Einhalt gebieten können.
Ein Sprichwort aus der Schweiz trifft diese Tatsache recht gut:
Demut hat mich lieb gemacht,
Lieb hat mich zu Ehren bracht,
Ehre hat mir Reichtum geben,
Reichtum thät nach Hoffart streben,
Hoffart stürzt ins Elend nieder,
Elend gab mir Demut wieder.
Jeder, der aufgrund der Gnadengabe stolz wird, oder „jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden“ (Lukas 14,11). Alles, was wir haben, alle guten Dinge kommen von unserem Schöpfer. JaHuWaH lässt das Leid zu und „demütigt“ uns, weil wir oft nur auf diese Weise klein werden und Seine Hilfe suchen; und auch, um unsere Glaubenstreue zu prüfen, wie echt er tatsächlich ist. So prüfte Er auch Seinen Knecht Mose:
“Und du sollst an den ganzen Weg gedenken, durch den … [JaHuWaH], dein Gott, dich geführt hat diese 40 Jahre lang in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu prüfen, damit offenbar würde, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. Und er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit dem Manna, das weder du noch deine Väter gekannt hatten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern dass er von all dem lebt, was aus dem Mund … [JaHuWaHs] hervorgeht. Deine Kleider sind nicht zerlumpt an dir, und deine Füße sind nicht geschwollen diese 40 Jahre. So erkenne nun in deinem Herzen, dass … [JaHuWaH], dein Gott, dich erzieht, wie ein Mann seinen Sohn erzieht. Und bewahre die Gebote … [JaHuWaHs], deines Gottes, dass du in seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest!“
Mose 8:2-6
Mose hat JaHuWaHs Gebote bewahrt und wurde nie stolz und überheblich. Er blieb die gesamten 40 Jahre der Wüstenwanderung sehr demütig und verließ sich ausschließlich auf die Worte JaHuWaHs. Es gibt jedoch Glaubensmänner in der Bibel, die dem Stolz nicht widerstanden und die deshalb durch eine Leidensschule gehen mussten, ehe sie wieder voll und ganz JaHuWaH vertrauten und Ihm für alles die Ehre gaben.
So berichtete der weise König Salomon mit derselben Treue über seinen tiefen Fall, wie er über die Tugenden seiner Jugend schrieb. Auf dem Höhepunkt seiner irdischen Größe überhob er sich und nahm die Gnadengaben seines Glücks wie selbstverständlich hin. Er war so mächtig und groß vor den Augen der Menschen, dass er deren Schmeicheleien und den fleischlichen Verführungen bald nicht mehr widerstehen konnte. Aus diesem Grund wurde auch der Tempel JaHuWaHs (1. Könige 8,43) bekannt als der „Tempel Salomons“, und so wird er heute noch genannt. Salomon war jedoch nur das Werkzeug JaHuWaHs, um Sein Haus zu bauen; Salomon aber nahm die ganze Ehre für sich. Seine ihm vom Schöpfer gegebene Weisheit erfüllte ihn nun mit Stolz.
Während seiner Regierungszeit hatte JaHuWaH ihm zweimal zusammen mit der Verheißung von Weisheit und Ruhm, den Rat gegeben, treu, demütig und gehorsam zu bleiben. Leider hat Salomon später „nicht beachtet, was ihm JaHuWaH geboten hatte“. Sein Herz hat sich von Ihm abgewandt (1. Könige 11,9-10). Der weise Salomon war tief gefallen. Er hielt sich nicht mehr an das Gesetz JaHuWaHs, befriedigte seine Lust mit Unmengen an Frauen, er baute nichtigen Götzen-Altäre, und tat alles, was „böse ist in den Augen JaHuWaHs“ (Psalm 51,6). Aber JaHuWaH demütigte ihn und ließ ihn erkennen, wie nichtig und leer sein Leben ohne seinen Schöpfer war. Der Friede und die Lebensfreude verschwanden aus seinem Herzen und die Zukunft erschien ihm nur noch trostlos. Düstere Gedanken plagten ihn bei Tag und Nacht und tiefe Verzweiflung machte sich breit. In Prediger Kapitel 2 beschreibt er die ganze Sinnlosigkeit seines menschlichen Handelns, als er seinen Schöpfer vergessen hatte, und wie depressiv er dabei wurde.
JaHuWaH verließ ihn jedoch nicht, sondern entzog ihm nur Seinen Geist der Fürsorge und des Schutzes, damit er sein sündhaftes Leben erkennen konnte. Und so erweckte JaHuWaH gegen Salomon Feinde, solange er lebte (1. Könige 11,14-28). Da Salomon JaHuWaHs Gebote und Anweisungen gebrochen hatte, wollte Er ihm auch sein Königtum „entreißen und seinem Knecht geben“, aber um seines Vaters Davids willen, verschonte er ihn „zu seiner Zeit“, seinem Sohn aber würde es treffen (1. Könige 11,11-12).
Dieses Urteil weckte Salomon aus seinem Traum eines sündigen und ausschweifenden Lebens auf. Er bereute von Herzen, wandte sich ab von der Welt mit seinen Lüsten und hin zum Schöpfer, der Quelle des Lebens. Er führte von nun an ein Leben der Demut, Treue und Heiligkeit, von dem er so weit abgefallen war. Er schonte sich selbst nicht, und schrieb für spätere Generationen den Bericht seiner vergeudeten Jahre mit Warnungen nieder. Besonders an die Jugend ergeht eine seiner machtvollen Zeugnisse, wie sie in Prediger 12,1-7 bewahrt wurde: „Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen …“. Aus diesen späteren Jahren stammen auch seine wunderbaren Sprüche und Psalmen. Salomo kam zu der weisen Erkenntnis, die er seinen Nachkommen weitergegeben hat:
„Lasst uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte … [JaHuWaH] und halte Seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus.“ (Prediger 12:13)
Auch von König David wird berichtet, wie völlig gesetzlos und falsch er handelte, was soweit ging, dass er sogar einen Mord beging, um die Frau seines Nächsten zu bekommen, was schlimme Folgen mit sich brachte (2. Samuel 11; 12,1-18). Aber er bereute aus tiefsten Herzen, war sehr lernwillig und kehrte von Seinem falschen Weg um.
Wir haben auch in König Nebukadnezar ein Beispiel, wie JaHuWaH den Stolzen demütigt. Nebukadnezar schaffte es bis zum König eines Weltreiches und baute die Weltstadt Babylon. Obwohl es ein heidnischer König war, gab ihm JaHuWaH einen Traum. Es handelte sich dabei um einen großen Baum, indem die Vögel des Himmels Unterschlupf fanden und die Tiere des Feldes nahmen unter ihm Zuflucht. Aber der Baum wurde durch einen Engel umgehauen. Daniel wurde gerufen, um ihm diesen Traum zu deuten. König Nebukadnezar hielt sich die nächsten 12 Monate an das Wort JaHuWaHs, wie ihm im Traum geraten wurde, damit ihm nichts passierte. Aber dann wurde er überheblich, und stolz verkündigte er:
„Ist das nicht das große Babel, das ich mir erbaut habe zur königlichen Residenz mit meiner gewaltigen Macht und zu Ehren meiner Majestät?“ (Daniel 4:27)
Daraufhin schlug JaHuWaH ihn mit Wahnsinn, wie Er es dem König zwölf Monate zuvor durch Daniel ausrichten ließ, falls er sich überheben würde. Der stolze König lebte sieben Jahre lang nicht mehr in seinem Palast, sondern wie ein wildes Tier im Wald. Erst danach kam König Nebukadnezars Verstand wieder zurück und er kam zu der Erkenntnis, dass nicht er selbst der Mittelpunkt der Welt ist, sondern der Allmächtige Schöpfergott alle Dinge in den Händen hält. Jetzt rief er aus:
„Nun lobe und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all Sein Tun ist richtig, und Seine Wege sind gerecht; wer aber hochmütig wandelt, den kann Er demütigen!“ (Daniel 4:34)
Nach einem Leben von Hochmut, Stolz und Selbstgerechtigkeit war auch König Nebukadnezar demütiger geworden. In 2. Chronik Kapitel 33 wird uns von dem israelitischen König Manasse ein Bericht der Demütigung durch den Allmächtigen gegeben. Er baute den Götzen Altäre und stellte selbst einen Götzen im Tempel JaHuWaHs auf. Manasse wurde in Ketten nach Babylon gebracht. Erst in der Gefangenschaft bereute er und demütigte sich von Herzen. JaHuWaH erhörte ihn und brachte ihn zurück nach Jerusalem.
Selbst Ahab fand wieder Gnade in den Augen JaHuWaHs. König Ahab war einer der tyrannischsten und gesetzlosesten israelitischen Könige. Als er unter dem Einfluss seiner noch schlimmeren heidnischen Frau Isebel, den Weinberg Nabots zerstörte, teilte ihm der Prophet Elija mit, dass er all das tat, „was böse in den Augen JaHuWaHs“ war (1. Könige 21,20). Man möchte meinen, dass Ahab damit aufgrund seiner fürchterlichen Taten verdammt wäre. Und tatsächlich wurde ihm und Isebel ein schlimmer Tod prophezeit. Während Isebel tatsächlich so starb, wie ihr vorhergesagt wurde (2. Könige 9,36-37), bereute Ahab von Herzen und demütigte sich. Und JaHuWaHs lies das Unheil nicht über ihn kommen, solange er lebte (1. Könige 21:17-29).
Anders war es z.B. mit dem König Ussija. Er war ein Mann, der sich in frühen Jahren an das Gesetz JaHuWaHs hielt, und der Allmächtige war auch mit ihm (2. Chronik 26,1-26). Doch je größer und mächtiger er wurde, umso stolzer und eingebildeter wurde er. Es „überhob sich sein Herz zu seinem Verderben“ (Vers 16). Er setzte sich kurzerhand selbst zum Priester im Tempel JaHuWaHs ein. Die rechtmäßigen Priester warnten ihn, er solle sofort den Tempel verlassen, weil er sich dadurch stark an JaHuWaH versündigte. Er bereute jedoch nicht, sondern wurde zornig gegen die Priester. Er wurde daraufhin mit Aussatz gepeinigt und lebte den Rest seines Lebens aussätzig in einem abgesonderten Haus. Wer sich selbst erhöht, den wird JaHuWaH erniedrigen. Und auch der babylonische König Belsazar starb in derselben Nacht, in der er ausschweifend feierte und JaHuWaH lästerte (Daniel Kapitel 5). Zuvor erschien sein Schicksal durch unsichtbare Hand an der Wand: „Auf der Waage gewogen und zu leicht empfunden“ (Verse 25-28).
“So wird der Mensch gebeugt und der Mann gedemütigt, und die Augen der Hochmütigen sollen erniedrigt werden.“ (Jesaja 5:15)
Wie uns die Geschichten des Alten Bundes zeigen, hat jeder vor dem Allmächtigen die Chance zu bereuen, auch wenn die Sünden noch so schwer sind. Wenn wir rebellieren und sündigen, haben wir darin die einzige Hoffnung, dass JaHuWaH uns demütigt und wir uns selbst. Das heißt, dass wir unsere Sünde aufrichtig bereuen und dass wir uns selbst prüfen; dass wir einen Schritt zurücktreten, damit wir sehen können, wie wir wirklich sind. Wir dürfen Seine Gnadengabe annehmen und Ihn bitten, unsere schlechten Charaktereigenschaften zu korrigieren.
Demut bedeutet auch, dass wir nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass wir von unseren körperlichen Gebrechen oder Leiden, die uns plagen, auch geheilt werden. In charismatischen Kreisen wird dem Gläubigen gerne eingeredet, dass er nur bitten müsse, und seine Krankheit würde dann verschwinden. Viele stehen dadurch so unter Druck, da dem Menschen unterschwellig eingeredet wird, sie hätten nicht genug glauben, wenn sie – besonders in sogenannten „Heilungsgottesdiensten“ – nicht geheilt werden. Das ist alles andere als Demut!
Es zeugt aber von Demut, wenn wir mit gewissen Leiden, die uns plagen, dankbar leben. Paulus beispielsweise hatte ein Leiden, dass JaHuWaH ihm trotz seines dreimaligen Bittens nicht wegnahm (2. Korinther 12,7-10). Aber Paulus verstand, dass er sich aufgrund seiner vielen ihm geschenkten Offenbarungen „überheben“ könnte (Vers 7). JaHuWaH hat ihm auf seine Gebete geantwortet: „Lass Dir an Meiner Gnade genügen, denn Meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!“ (Vers 9). Und so hat Paulus sogar „Wohlgefallen“ gewonnen an Schwachheit, Misshandlung, Not und Verfolgung um des Messias willen. Er wusste: Wenn er schwach ist, ist er stark (Vers 10). Von dem Schriftsteller Jürgen Köditz (*1939) stammen die Worte:
„Oft fehlt einem der große Mut zur Demut, das Unerträgliche zu ertragen.“
Wir dürfen uns immer vor Augen führen, dass all unsere Talente, alles was wir zustande bringen, Ihm, dem Allmächtigen Schöpfergott JaHuWaH, zu verdanken ist. Geben wir auch immer Ihm die Ehre dafür? Oder werden wir stolz und verlassen uns auf uns selbst in all unserem Tun und unseren Handlungen?
“Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen — und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er.
Stattdessen solltet ihr sagen:
Jakobus 4:13-17
Wenn … [JaHuWaH] will und wir leben,
wollen wir dies oder das tun.“
Es ist eine Form des Stolzes, wenn wir annehmen, alles würde so eintreffen, wie wir es planen. Genauso wenig wie wir wissen können, ob unsere Geschäfte unser geplantes Bauvorhaben oder unsere Reise überhaupt zustande kommen werden, genauso wenig können wir wissen, ob unsere Vorräte und unsere Vorkehrungen „für schlechte Zeiten“- die so mancher mehr oder weniger exzessiv betreibt – überhaupt von Nutzen sein werden. Es kann ein Unwetter kommen und alles ist dahin. Es werden schlimme Zeiten kommen, aber wer kann sicher sein, dass er seinen ganzen Vorrat und Besitz behalten kann?
Demut ist auch in solchen Fällen ein guter Ratgeber. JaHuWaH regiert unseren Herzschlag und gewährt Schutz in all unseren Unterfangen. Und wenn wir nicht das erreichen, was wir uns vorgenommen haben, dann ist es auch nicht JaHuWaHs Wille. Und möglicherweise möchte Er uns auch Demut lehren, damit wir erkennen mögen, dass es „nichtig und ein Haschen nach Wind“ (Prediger 4,4) ist. Wir lernen, dass wir immer erst nach Seinem Willen fragen, bevor wir unsere eigenen selbstsüchtigen Wünsche versuchen zu erfüllen.
Der Stolze weiß, der Demütige lernt
Ein Mensch, der Demut gelernt hat, ist immer ein Lernender. Ein Stolzer hingegen muss nichts lernen, weil er bereits alles weiß. Ein Demütiger wird immer dankbar und offen für konstruktive Kritik sein, weil er weiß, dass der Allmächtige ihm etwas lehren möchte und er die Chance hat, seine Charakterfehler zu korrigieren.
„Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht hasst; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben!“ (Sprüche 9:8)
„Besser Zurechtweisung, die aufdeckt, als Liebe, die verheimlicht. Treu gemeint sind die Schläge des Freundes, aber reichlich sind die Küsse des Hassers. Eine übersättigte Seele tritt Honigseim mit Füßen, einer hungrigen Seele aber ist alles Bittere süß.“ (Sprüche 27:5-7)
Eine demütige Person weiß, dass sie nicht alles weiß, und sie wird nie ausschließen, dass sie sich auch irren kann. Sie weiß auch, dass JaHuWaH jede Gelegenheit und jeden Menschen nutzen kann, um sie etwas zu lehren. Sogar einen Esel hat Er benutzt, um Bileam eine Lehre zu erteilen (4. Mose 22,21-35). Es gibt Menschen, die sich für weiser halten als „sieben, die verständige Antworten geben“ (Sprüche 26,16). Ein solcher Mensch glaubt, alle Antworten bereits zu kennen und ist recht selbstzufrieden mit seiner Situation.
„Einem Toren ist es nicht ums Lernen zu tun, sondern darum, zu enthüllen, was er weiß.“ (Sprüche 18:2)
Eine demütige Person lenkt nicht die Aufmerksamkeit der Anderen ständig auf sich, um persönlich im Mittelpunkt zu stehen und seine eigenen Interessen durchzusetzen. Sondern sie weiß, dass alles was sie weiß, vom Allmächtigen kommt. Sie handelt oder antwortet auf Zurechtweisung nicht arrogant, sondern nimmt sie hin als eine Zurechtweisung des Allmächtigen. Jakobus bringt es wunderbar auf den Punkt:
„Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit! Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten!“
Jakobus 1:19-21
Als wahre Nachfolger des Messias sollten wir zuhören können. Wir sollten uns geduldig anhören, was der Andere zu sagen hat. Es ist auch immer angebracht, erst nachzudenken, bevor wir sprechen. Niemals aber sollten wir schnell zornig werden, wenn unsere Meinung nicht mit der des Anderen übereinstimmt. Jakobus schreibt allerdings nicht, dass man grundsätzlich nie „zornig“ werden darf. Er schreibt wir sollten „langsam zum Zorn“ sein. Unser Erlöser war grundsätzlich „von Herzen sanftmütig“ (Matthäus 11,29); wenn es allerdings um das Wort Seines Vaters ging, das aus lauter Verstocktheit falsch ausgelegt wurde, dann ließ Er einen gewissen „Zorn“ erkennen (siehe Markus 3,5; Matthäus 21,11-13).
„Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.“ (Philipper 2:3)
Die Demut ist auch immer offen, über die Lehren der Bibel zu diskutieren, jedoch im positiven Sinn. Das erfordert, dass jeder die Argumente des Anderen auch tatsächlich überprüft und abwägt. Jeder sollte auch für Seine Ansicht biblische Gründe angeben und nicht deshalb daran festhalten, weil es Tradition oder die im eigenen Kopf festgefahrene Meinung ist. Wenn wir nur unsere Ansicht abgeben, ohne dafür überzeugende Gründe anzugeben, dann hat das nichts mit Demut zu tun. Demut wird immer aufrichtig nach der Wahrheit streben und dafür offen sein, auch wenn man dabei eine liebgewordene Ansicht aufgeben muss.
“Durch Übermut entsteht nur Streit; wo man sich aber raten lässt, da wohnt Weisheit.“ (Sprüche 13:10)
Demut bedeutet aber auch nicht, dass wir alles einfach hinnehmen, wie es uns gelehrt wird. Wir müssen alles prüfen, und wenn wir sehen, dass es nicht in Übereinstimmung mit JaHuWaHs Wort ist oder wir denken, dass zu einem Thema noch mehr dort zu finden ist, dann sollten wir auch den Mund aufmachen. Tun wir das nicht, würde das bedeuten, dass wir uns selbst in Schutz nehmen und dabei die Wahrheit verleugnen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass nicht Lehren aufkommen, die nicht mit denen des Messias und der Apostel übereinstimmen. Johannes hat für Geschwister, die plötzlich von den ursprünglichen Säulen der Wahrheit abkommen, um ganz neue Lehren aufzunehmen, recht drastische Worte:
„Seht euch vor, dass wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen! Jeder, der abweicht und nicht in der Lehre des Messias bleibt, der hat Gott nicht; wer in der Lehre des Messias bleibt, der hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, den nehmt nicht auf ins Haus und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, macht sich seiner bösen Werke teilhaftig.“ (2. Johannes 1:8-11)
Es ist nicht verwunderlich, dass Johannes so nachdrücklich und drastisch schreibt. Denn in dem Moment, wo eine Irrlehre gelehrt wird und die Brüder nichts unternehmen, um ihr Einhalt zu gebieten, wird sie in den Ohren der Zuhörer nach und nach reale Gestalt annehmen, und langsam aber sicher ist die Tür offen für weitere Irrlehren und Irrtümer. Das geht soweit, dass sich eine Gemeinde zu einer vollkommen anderen Gemeinde wandeln kann, als sie es ursprünglich war. Und so findet auch Paulus diesbezüglich harte Worte:
„Ich habe euch in dem Brief geschrieben, dass ihr keinen Umgang mit Unzüchtigen haben sollt; und zwar nicht mit den Unzüchtigen dieser Welt überhaupt, oder den Habsüchtigen oder Räubern oder Götzendienern; sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Jetzt aber habe ich euch geschrieben, dass ihr keinen Umgang haben sollt mit jemand, der sich Bruder nennen lässt und dabei ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber ist; mit einem solchen sollt ihr nicht einmal essen. Denn was gehen mich auch die an, die außerhalb der Gemeinde sind, dass ich sie richten sollte? Habt ihr nicht die zu richten, welche drinnen sind?“1. Korinther 5:9-11)
Paulus spricht hier nicht die Weltmenschen an, „sonst müsstet ihr ja aus der Welt ausgehen“, sondern die eigenen Glaubensgeschwister. Wie traurig und schrecklich es für den Einzelnen ist, wenn Er das Evangelium des Messias verlässt und das prophetische Licht und Wort JaHuWaHs missachtet, zeigt auch der Hebräerbrief auf:
„Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort … [JaHuWaHs] geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn … [JaHuWaHs] wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!“ (Hebräer 6:4-6)
Das größte Hindernis, die Wahrheit zu erkennen, ist mangelnde Demut und Aufrichtigkeit. Wenn wir unseren Stolz nicht ablegen und von Herzen demütig werden, werden wir JaHuWaHs Willen nicht erkennen und „kräftige Irrtümer“ bekommen, „damit wir der Lüge glauben“ (2. Thessalonicher 2,8-12; Vers11).
„Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis“ (Psalm 112:4)
Wenn wir tatsächlich „geistlich“ sind, so schreibt Paulus, dann werden wir nicht schweigen, wenn ein Bruder oder Schwester eine Sünde begeht. Er oder sie sollte „im Geist der Sanftmut“ wieder zurecht geholfen werden. (Galater 6,1) Dabei ist unbedingt zu beachten, dass derjenige, der den Anderen „zurecht hilft“ auch „geistlich“ gesinnt ist. Wenn nicht, sollte er „zuerst den Balken aus seinem eigenen Auge ziehen“, bevor er den „Splitter“ aus dem Auge des Bruders ziehen will (Lukas 6,42). Dabei ist auch immer oberstes Gebot, das niemand über den Anderen urteilt, verurteilt oder richtet. Keiner kann in das Herz des Anderen sehen.
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ (Matthäus 7:1).
„JaHuWaH aber prüft die Herzen“ (Sprüche 17:3)
“… [JaHuWaH] ist der Richter; den einen erniedrigt, den anderen erhöht er.“ (Psalm 75:7-8)
Mit „Sanftmut“ sollten wir das Wort JaHuWaHs aufnehmen. Während ein Stolzer gerne Sein Wort durch seine eigenen Wünsche filtert und damit den Inhalt selektiv aufnimmt, wird der Demütige alles zu Herzen nehmen, was er liest, auch wenn die Umsetzung anfangs nicht leicht erscheint. Mit Jahuschuahs Hilfe wird es möglich. Und mit Seiner Hilfe ist es auch möglich, dass wir geduldig sind im Gespräch und Umgang mit unseren Mitmenschen, “indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt“ (Epheser 4,2). Wir müssen immer Lernende bleiben und nie glauben, wir hätten nun die ganze Wahrheit und müssten kein neues Licht mehr prüfen oder noch mehr lernen. Grundsätzlich ist auch das Sprichwort „Reden ist Silber und Schweigen Gold“ ebenfalls ein guter Ratgeber.
„Die Zunge der Weisen gibt gute Lehre, aber der Mund der Toren schwatzt viel dummes Zeug.“ (Sprüche 15:2)
Demut – der Weisheit Anfang
„Auf Übermut folgt Schande, bei den Demütigen aber ist Weisheit.“ (Sprüche 11:2)
„Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt!“ (Jakobus 3:13)
Die wahrhaftig weisen Menschen sind auch gleichzeitig die Sanftmütigsten bzw. Demütigsten. Der Grund wird ein paar Verse weiter aufgezeigt:
„Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei.“ (Jakobus 3:17).
Die Weisheit kommt von „oben“. Jede „gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter“ (Jakobus 1,17). Und so ist eine echt demütige Person friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit, unparteiisch und frei von Heuchelei. Weisheit und Demut gehören untrennbar zusammen. Jakobus grenzt die Weisheit „von oben“ von der Weisheit, die nicht vom Himmel kommt, noch etwas deutlicher ab:
„Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat.“ (Jakobus 3:14-16)
Jakobus hat hier einen weiteren Aspekt der Weisheit, die durch Demut kommt, aufgeworfen: Ein Weiser wird nicht gegen die Wahrheit lügen. Weisheit ist nicht eine bloße intellektuelle Gabe oder ein angeeignetes Wissen. Es ist vielmehr eine Herzenseinstellung und ein Verstand, der sich an die Weisung von „oben“ hält.
„Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. (Jakobus 1:5)
In Selbsterhöhung und Stolz ist keine Weisheit. Nach außen wird etwas Großes vorgetäuscht und im Herzen ist es leer. Wenn Zeiten kommen, wo der Demütige zu wahrer Größe wächst, ist vom Stolzen kaum noch etwas übrig. Seine Weisheit ist auf Sand gegründet.
“Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor … [JaHuWaH]; denn es steht geschrieben: »Er fängt die Weisen in ihrer List«. Und wiederum: »… [JaHuWaH] kennt die Gedanken der Weisen [die Weisheit „von unten“ beziehen], dass sie nichtig sind«. (1. Korinther 3:19-20)
Der Demütige weiß, dass die Quelle des Lebens nur im Allmächtigen Schöpfer zu finden ist, und dass Er die Vollkommenheit, Weisheit und Liebe verkörpert. Deshalb wird er grundsätzlich die Weisheit von Ihm erbitten und immer darauf bedacht sein, im Einklang mit Seiner weisen Regierung zu leben.
„Die Furcht … [JaHuWaHs] ist der Anfang der Erkenntnis; nur Toren verachten Weisheit und Zucht!“ (Sprüche 1:7)
Und selbst wenn es dem Demütigen hier auf dieser düsteren, kalten und von Sünde belasteten Erde nicht immer gelingt, so wird er wie Paulus dennoch das Ziel nicht aus den Augen verlieren:
„Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von … [Jahuschuah, dem Messias,] ergriffen worden bin.“ (Philipper 3:12)
Ein Demütiger, der die Weisheit von oben hat, wird dabei aber nicht im Glauben unschlüssig und in der Lehre wanken (Hebräer 10,23; Jakobus 1,6). Er wird wie ein Kapitän auf rauer See auf Kurs bleiben, denn sein Kompass ist ein Himmlischer. Die Weisheit von oben basiert auf Glaube, Hoffnung, Sicherheit und Standfestigkeit, die uns durch Jahuschuah ins Herz gelegt sind. Die Fundamente des Glaubens liegen nicht im Dunkeln, sondern sind dem Demütigen einfach zu erkennen. Seine Überzeugung ist gegründet in der Glaubenstreue Jahuschuahs und im Wort JaHuWaHs (Offenbarung 14,12). Er ist stark in der Gnade, die im Messias Jahuschuahs ist (2. Timotheus 2,1).
„Wer weise ist, der hört darauf und vermehrt seine Kenntnisse, und wer verständig ist, eignet sich weise Lebensführung an“. (Sprüche 1:5)
„Wer ein weises Herz hat, nimmt Gebote an, aber ein Narrenmund kommt zu Fall.“ (Sprüche 10:8)
Jetzt können wir uns fragen: „Bin ich weise?“ Ja, bist du weise? Hast du die Weisheit von oben? Oder speist du dich immer noch mit der Weisheit von unten? Wenn du dir nicht ganz sicher bist, frage dich, ob du Demut hast. Oder bist du ein stolzer Mensch? Auch das ist oft nicht einfach zu beantworten, besonders dann nicht, wenn man tatsächlich ein stolzes Herz hat; denn dann schätzt man sich meist falsch ein. Möglicherweise helfen folgende Fragen, um für dich herauszufinden wie viel Stolz du in dir hast und damit einen Mangel an Weisheit:
- Wenn du Fehler machst, hast du dann grundsätzlich eine Ausrede parat?
- Ist es für dich schwer, Fehler zuzugeben?
- Ärgert es dich, wenn du kritisiert wirst?
- Empfindest du Genugtuung, wenn sich herausstellst, dass du recht hattest und der andere falsch lag?
- Hast du Probleme, Hilfe anzunehmen?
- Tust du dich schwer deine Dankbarkeit zu zeigen?
- Suchst du die Anerkennung der Menschen und fühlst dich gekränkt, wenn du sie nicht bekommst?
- Hast du das Gefühl, dass du mehr verdient hast, als du von deinem Ehepartner, deinen Kindern, deinen Freunden oder grundsätzlich vom Leben bekommst?
- Fühlst du dich im Leben benachteiligt?
- Hast du das ständige Gefühl, dass dich die Menschen in deiner Umgebung nicht verstehen?
- Bist du ständig auf der Suche und lässt dich mal von dieser, mal von jener Lehre begeistern, um die vorherige wieder über Bord zu werfen?
- Fühlst du dich ständig von Mitmenschen, Autoritäten bzw. Behörden angegriffen und fühlst das Bedürfnis, dagegen anzukämpfen?
- Beobachtest du deine Glaubensgeschwister und findest auch gerne äußerliche wie innerliche „Fehler“ an ihnen?
Wenn du eine einzige der obigen Fragen mit „ja“ beantwortest, schlummert immer noch der Stolz in dir. Aber lass dich deshalb nicht entmutigen, denn in uns allen steckt noch in irgendeiner Form der Stolz. Wer etwas anderes behauptet, der belügt sich selbst (Galater 6,3-4) und in einem solchen Menschen schlummert der Stolz nicht nur, sondern kommt in seiner vollen abschreckenden Pracht zum Vorschein. Die Weisheit von oben wohnt in einem solchen Menschen nicht.
„Ein armer, aber weiser junger Mann ist besser als ein alter, törichter König, der sich nicht mehr warnen lässt.“ (Prediger 4:13)
Wer klug ist, erbittet sich von Seinem Himmlischen Allmächtigen Vater in Demut Weisheit. Ein Kluger wird seinen Glauben niemals von seinen Mitmenschen abhängig machen, ob er nun gute oder schlechte Erfahrungen macht. Der Demütige wird sich nicht mit menschlicher Weisheit oder den Reichtümern dieser Welt zufriedengeben.
“Ja, Weisheit ist besser als Perlen,
und alle Kostbarkeiten sind nicht zu vergleichen mit ihr.
Ich, die Weisheit, wohne bei der Klugheit
und gewinne die Erkenntnis wohldurchdachter Pläne.“
(Sprüche 8:11-12)
Unser gesamter Lebenswandel zeigt, ob wir Weisheit von oben haben oder ob wir nur auf die menschliche Weisheit bauen, auf die wir oft so stolz sind. JaHuWaH bringt die Weisheit Seines Volkes mit dem Bewahren und Halten Seiner weisen Worte, der Gebote zum Ausdruck. Mit Israel hat Er ein Volk gesammelt, das dadurch zu einer Leuchte und einem Vorbild für alle Nationen werden sollte:
„So bewahrt sie nun und tut sie; denn darin besteht eure Weisheit und euer Verstand vor den Augen der Völker. Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: Wie ist doch dieses große Volk ein so weises und verständiges Volk!“ (5. Mose 4:6)
Leider hat das Israel des Alten Bundes immer wieder versagt. Während es sich Jahrhunderte vor dem Messias ständig dem Götzendienst der Heiden nachjagte, so haben sich die Juden zur Zeit des Messias völlig von den Heiden abgeschottet, wurden gesetzlich und konnten auch auf diese Weise kein Licht für die heidnischen Völker sein. Wer heute zu Israel gehören möchte und ein Vorbild für Ungläubige sein will, holt sich Weisheit von oben und hält Seine wunderbaren Gebote im Glauben Jahuschuah (Matthäus 5,17-18; 19,17; 22,36-29; Offenbarung 12,17).
„Die Weisheit ruft draußen laut, öffentlich lässt sie ihre Stimme hören;
Sprüche 1:20-23
auf den Plätzen, im ärgsten Straßenlärm schreit sie,
an den Pforten der Stadttore hält sie ihre Reden:
Wie lange wollt ihr Unverständigen den Unverstand lieben
und ihr Spötter Lust am Spotten haben und ihr Toren Erkenntnis hassen?
Kehrt um zu Meiner Zurechtweisung!
Siehe, ich will euch Meinen Geist hervorströmen lassen,
ich will euch Meine Worte verkünden!“
„ Erwirb Weisheit, erwirb Verständnis;
Sprüche 4:5-9
vergiss sie nicht und weiche nicht ab von den Reden meines Mundes!
Verlass du sie nicht, so wird sie dich bewahren;
liebe du sie, so wird sie dich behüten!
Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit,
und um allen deinen Erwerb erwirb Verstand!
Halte sie hoch, so wird sie dich erhöhen;
sie wird dich ehren, wenn du sie umfängst.
Sie wird deinem Haupt einen lieblichen Kranz verleihen;
eine prächtige Krone wird sie dir reichen.“
Der Ehre geht Demut voraus – der Lohn der Demut
„Demütigt euch vor … [JaHuWaH], so wird Er euch erhöhen.“ (Jakobus 4:10)
„Der Hochmut des Menschen erniedrigt ihn; aber ein Demütiger bekommt Ehre.“ (Sprüche 29:23)
„Vor dem Zusammenbruch erhebt sich des Menschen Herz; aber der Ehre geht Demut voraus.“ (Sprüche 18:12)
Bevor JaHuWaH einen Menschen erhöht und ihn zu „Ehren“ verhilft, hat sich dieser zuvor in Demut geübt und ein bescheidenes Leben in Sanftmut geführt. Ein solcher Mensch bleibt auch in der Stunde der größten Trübsal derselbe, der er auch in guten Tagen war. Und wenn ihn die Menschen schmähen und seine Handlungen missverstanden werden, bleibt er standhaft und aufrecht stehen, weil etwas viel Größeres sein Leben ausfüllt. Er bleibt im Glauben an den Unsichtbaren, als sähe er Ihn (Hebräer 11,27), und er schaut nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare, denn nur das ist ewig (2. Korinther 4,18). Dieser Weg mag oft mühsam und schwer erscheinen. Aber durch den Propheten Jesaja lässt uns unser Himmlischer Vater ausrichten:
„Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne Ich und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit Ich den Geist der Gedemütigten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke.“ (Jesaja 57:15)
Schließlich wird jeder, der am Glauben festhält und sich an den Heiland klammert, reichlich belohnt werden. Er wird Ehre erhalten, wenn er bald in die weißen Kleider der Gerechtigkeit Jahuschuahs gehüllt wird. Es wird eine große Ehre für ihn sein, wenn er in die Himmlische Familie aufgenommen und Teil der Regierung JaHuWaHs wird. Er wird als Sieger mit der Ehrenkrone gekrönt werden (Jakobus 1,12; Offenbarung 2,10). Denn „der Lohn der Demut und der Furcht JaHuWaHs ist Reichtum, Ehre und Leben“ (Sprüche 22,4).
„Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung … [des Messias Jahuschuah].“ (1. Petrus 1:6-7)
Und schon jetzt auf dieser Erde ist es nicht so, dass uns unser Himmlischer Vater uns jegliche Ehre verbietet. Denn der Demütige sagt nicht, „ich habe kein Talent und keine Gabe“. Vielmehr sagt er: „Ich habe die Gabe und ich werde sie zur Ehre meines Erlösers und meines Himmlischen Vaters einsetzen!“ Ein Demütiger sucht die Ehre nicht für sich selbst, sondern für Seinen Schöpfer, der ihm alles gegeben hat.
„Wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und Mich erkennt, dass Ich … [JaHuWaH] bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden! Denn daran habe Ich Wohlgefallen, spricht … [JaHuWaH].“ (Jeremia 9:23)
Demut beginnt, wenn wir unser ganzes Vertrauen in unseren Schöpfer setzen. Für alles was wir haben, danken wir Ihm. In Allem, was wir bitten, vertrauen wir Ihm, dass Er es uns gibt. Und wenn Er es uns nicht gibt, vertrauen wir Ihm, dass es zu unserem Besten dient. Wir vertrauen auf Seine Kraft und Macht und danken Ihm von Herzen für Seine unendliche Gnade und Liebe, die Er uns durch Seinen geliebten Sohn geschenkt hat.
Wir legen all unsere Ängste, unsere Frustration, unsere Pläne unsere Beziehungen, unsere Arbeit, unsere Gesundheit, ja unser gesamtes Leben zu Füßen unseres Erlösers Jahuschuah, damit Er für uns Fürbitte beim Allmächtigen Vater einlegen und in uns die Heilung vollbringen möge. Und wir danken Ihm ehrfurchtsvoll für Seine Liebe zu uns, dass Er den Willen Seines Vaters vollkommen und gehorsam ausgeführt hat und selbst den Tod nicht scheute, um uns zu erretten.
„Denn von Ihm und durch Ihn und für Ihn sind alle Dinge; Ihm sei die Ehre in Ewigkeit!“ (Römer 11:36)
So wollen wir in Bescheidenheit und Demut vor JaHuWaH wandeln und täglich unsere Charakterfehler mit Hilfe Seines heiligenden Geistes durch den Sohn zu verbessern suchen. Wir wollen in uns niemals das hochmütige Gefühl hochkommen lassen, dass wir besser sind als andere. Lasst uns beten und unseren Allmächtigen Himmlischen Vater danken, dass Er uns mit Seinem Heiligen Geist allezeit führt, leitet und begleitet.
„So gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater [JaHuWaH],
von dem alle Dinge sind und wir für Ihn; und einen Herrn, … [Jahuschuah, den Messias],
durch den alle Dinge sind, und wir durch Ihn.“
(1. Korinther 8:6)
Vielen Dank für den bewegenden Beitrag, im Original: https://www.bibel-offenbarung.org/praktisches-glaubensleben/stolz-die-wurzel-der-suende-das-heilmittel-demut.html