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Maria aber sprach zu dem Engel:
Wie kann das sein,
da ich ja keinen Mann kenne?

Lukas 1:34

Manche Leute haben Vorbehalte gegenüber der Bibel und behaupten, die Menschen damals seien unkritischer und leichtgläubiger gewesen als wir heute. Deshalb habe man damals auch alles für bare Münze genommen, was man hörte. Und die Menschen hätten alles geglaubt, was sich dem Augenschein nach vor ihnen ereignete. Wir heute jedoch – aufgeklärt, wie wir sind – könnten unterscheiden zwischen dem, was möglich sein kann, und dem, was unmöglich ist. Uns könne man deshalb kein X für ein U vormachen – so wie damals.

Doch waren die Menschen der Bibel wirklich so leichtgläubig, so unkritisch?

Da kommt vor gut 2000 Jahren ein Engel zu einer Frau namens Maria und sagt zu ihr: „Siehe, du wirst im Leib empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen.“ Nimmt Maria das so einfach hin? Nein – sie wendet ein: „Wie kann das sein, da ich ja keinen Mann kenne?“ (Lukas 1:31-34). Sie weiß, was auch wir wissen: Zu einer natürlichen Schwangerschaft gehören Mann und Frau. Und sie weiß, dass sie noch Jungfrau ist – noch unberührt. Deshalb fragt sie nach. Völlig natürlich und gut nachvollziehbar!

Der Engel erklärt ihr, wie das geschehen soll: „Der Heilige Geist wird auf dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten.“ Und dann fügt er die – vielleicht entscheidende – Erklärung hinzu: „Denn bei Gott wird kein Ding unmöglich sein.“ Erst da akzeptiert Maria diese Ausnahme, dieses Wunder ihrer Schwangerschaft, und sagt Ja dazu: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort“ (Lukas 1:35-38).

Maria versteht nicht …, aber sie fragt nach …, sie lässt es sich erklären – und glaubt dann den Worten des allmächtigen Gottes.

Die Geburt Jesu Christi aber war so: Als Maria, seine Mutter, mit Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. Da aber Joseph, ihr Mann, gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, gedachte er sie heimlich zu entlassen. Als er aber dies überlegte … Matthäus 1:18-20

Joseph reagiert ähnlich wie Maria, seine Verlobte. Er erfährt, dass sie schwanger ist; und er weiß, dass das Kind nicht von ihm ist. Ihm ist bekannt, wie eine Frau schwanger wird.

Sicherlich ist er enttäuscht. Er muss Maria sehr lieb haben, denn er will sie nicht bloßstellen, will ihre Schwangerschaft nicht an die große Glocke hängen, will sie ohne viel Aufheben freigeben. Denn allem Anschein nach gibt es noch einen anderen Mann im Leben von Maria …

„Als er aber dies überlegte“ – wie viel sagt allein dieser Satz über Joseph und seine Entscheidungsfindung. Er ist Handwerker, sicherlich bodenständig und realistisch. Jetzt wird seine Liebe auf eine harte Probe gestellt. Doch wie er die neue Situation auch dreht und wendet – es gibt keine natürliche Erklärung dafür.

Da erscheint ihm „ein Engel des Herrn im Traum und spricht: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau zu dir zu nehmen; denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist.“ Und als er aufgewacht ist, tut er, was der Engel ihm befohlen hat.

Auch bei Joseph gibt es kein unkritisches Annehmen. Er weiß …, er überlegt …, er sieht keine andere Möglichkeit. Doch dann erklärt der Engel ihm das Wunder, das sich allen natürlichen Erklärungen entzieht – und Joseph glaubt. Das macht die Berichte über die Erlebnisse von Maria und Joseph so authentisch, so glaubhaft. Ihr Glaube ist nicht naiv, sondern voller Einsicht – und voller Vertrauen auf den allmächtigen Gott.

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