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Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet?

Lukas 11:11
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lukas 11:5-13

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?

Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.

Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.

Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.

Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?

Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet?  (Lk 11,11)

Jesus möchte uns überzeugen, dass Beten sich lohnt. Er möchte unseren Glauben in das Gebet stärken. Warum sollte Gott Gebete nicht beantworten? So könnte man nur denken, wenn man glaubt, dass Gott nicht allmächtig ist. Wenn man sich Gott als völlig außerhalb der Welt vorstellt, eine Art jenseitiges Wesen, was mit der Welt nichts zu tun hat, dann könnte man denken, dass Gott Gebete nicht erhört. Wenn wir aber an den Gott Jesus Christi denken, der Mensch geworden ist, um uns nah zu sein, der täglich leibhaftig zu uns kommt in der Eucharistie, der sich offenbaren will, der uns alles gesagt hat und keine Geheimnisse vor uns hat, dann ist es nur folgerichtig, von diesem Gott anzunehmen, dass er die Gebete seiner Kinder erhören will.

Manchmal denke ich, dass er uns ein Problem nur deswegen vor die Füße wirft[1], damit wir zu ihm beten und er das Problem dann lösen kann. Man muss innerlich ganz sicher sein, dass Gott helfen will, und in diesem Gottvertrauen dann auch beten. Ich sage manchmal, dass Menschen Jahre und Jahrzehnte beten müssen, wie die Heilige Monika, bis Gott sie dann schließlich erhört. Das sind echte Prüfungen, so etwas gibt es. Aber ich mache der Erfahrung, dass ich von Gott sehr verwöhnt werde. Oft kommt die Lösung schon am nächsten Tag. Und ich meine es wirklich: oft! Es ist so häufig, dass ich an einem Tag unter einer Sache leide, dann intensiv bete, und am nächsten Tag ist die Lösung zumindest schon in Sicht. Wenn ich länger leide, dann liegt es häufig daran, dass ich trotz all dieser guten Erfahrungen noch nicht daran gedacht hatte, in dieser Sache zu beten.

Ich bitte auch häufig Freunde um ihr Gebet. Diese von Gott „vorgeworfenen“ Probleme kommen ja fast täglich. Also wird es bei mir schon fast zur Routine. Immer, wenn wieder was kommt, dann weiß ich, dass ich beten muss. Je nachdem, wie heftig es ist, frage ich dann meine Freunde, mit zu beten. Das ist schon normal geworden, und wie gesagt, meist lösen sich die Dinge schnell. Es ist ein wenig wie als wenn Gott mit mir ein Buch liest. Dann kommt wieder ein neues Kapitel, dann wird es wieder spannend, dann weiß man wieder nicht, wie es ausgehen wird, und dann kommt wieder die Lösung, dann ist diese Kapitel abgeschlossen, dafür kommt aber auch bald schon wieder das nächste Kapitel. Alles in allem wächst auf diese Weise das Gottvertrauen, und wenn ein Problem auftaucht, dann geht man es schon an in der Haltung, dass man sicher ist, dass Gott auch dieses in den nächsten Tagen wieder lösen wird, damit man dann wieder weiter gehen kann, die nächsten Schritte.

Gebet:

Jesus, ich fühle mich sehr verwöhnt und beschützt. Vielleicht behandelst du mich noch wie ein Kind, dass du die großen Prüfungen von mir fernhältst. Oder es liegt daran, dass so viele Menschen für mich beten. Ich danke dir, möchte dir aber auch versprechen, dass ich auch dann an dich glauben werde, wenn längere oder größere Prüfungen auf mich zukommen. Du weißt alles, du weißt auch, was gut für mich ist und was ich verkraften kann. Ich danke dir für deine Führung.

Pastor Roland Bohnen 


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