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Jeder weiß, dass er einmal kommen wird, aber kaum einer ist so richtig auf ihn vorbereitet. Die Rede ist vom grimmigen Tod. Die meisten Menschen, die ich kenne, leben in den Tag hinein, als würde er nicht existieren. Es ist ja auch kein schöner Gedanke, dass wir eines Tages alles hinter uns lassen müssen und von dieser Welt gehen. 

Es gibt aber auch genau das andere Extrem. Ich wurde vor einigen Jahren zu einem Vorbereitungstreffen für eine Bestattung gerufen. Nicht etwa von trauernden Angehörigen, sondern von einer Frau, die im Hospiz lag und auf ihren eigenen Tod wartete. Sie plante zu Lebzeiten jedes Detail ihrer eigenen Beerdigung durch – von der Musik über den Blumenschmuck bis hin zur Rede. Die Trauerfeier solle humorvoll sein, wie sie es sei – so sagte die Dame damals – und leicht, so, wie sie den Tod nehmen würde.

Ob wir nun planen oder das Thema Tod im Alltag ausklammern, oft genug läuft alles dann doch völlig anders, als wir es uns vorstellen. Der Tod kommt, wann er will. Ich durfte einmal die Trauerrede für einen Mann halten, der 103 Jahre alt geworden war. Natürlich war es gefühlt ein Stück wahrscheinlich, dass er keine weiteren 20 Jahre hier auf Erden mehr gehabt hätte.

Als ich aber gestern im Radio vom plötzlichen Tod des Bundestags-Vizepräsidenten Thomas Oppermann gehört habe, war ich dann doch ziemlich betroffen. Oppermann wurde gerade einmal 66 Jahre alt. Er hatte geplant, sich aus der Politik zurückzuziehen und ein Stück ein neues Leben anzufangen. Und dann bricht dieser Mann bei der Aufzeichnung einer TV-Sendung ganz plötzlich und unerwartet zusammen und verstirbt.

Der Weise Salomo schreibt: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit“ (Prediger 1:1-2 LUT). Ein jegliches hat seine Zeit – nur wissen wir weder Tag noch Stunde. Es ist Gott, der bestimmt, wann ein Leben beginnt und wann ein Leben endet. 

Jesus selbst predigt seinen Zuhörern: „Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern?“ (Lukas 12:25 NLB) Ein jegliches hat seine Zeit – wir alle haben nur dieses eine Leben hier auf Erden und wissen nicht, ob wir 103 Jahre alt werden oder irgendwann plötzlich tot umfallen.

Meine Konsequenz ist, dass ich mein Leben im Hier und Jetzt genießen möchte mit allen guten und allen schweren Stunden, mit allen Freuden und allen Sorgen, dass ich dankbar sein will über jeden Tag, den Gott mir schenkt, ob ich nun gesund und munter leicht wie eine Elfe durch mein Leben wandle oder ob es mir nicht gut geht.

Ein jegliches hat seine Zeit bedeutet, dass Gott mir den Moment geschenkt hat, dass ich aus dem heutigen Tag etwas machen kann und machen sollte, denn ich weiß nicht, ob er mir morgen einen neuen Tag schenkt. Das hat für mich weniger mit Angst zu tun, als mit dem Bewusstsein, dass jeder Tag die Chance verdient, ein guter zu werden. 

Dazu gehören für mich zwei Dinge: Lasse ich es zu, dass Gott meinen Tag prägt? Dann kann ich gewiss sein, dass er gute Zeiten mit mir feiert, mich aber durch dunkle Täler auch hindurchführt. Und das hat mit dem zweiten Aspekt zu tun, nämlich mit meiner Einstellung. Gehe ich dankbar in den neuen Tag, weil ich weiß, dass er ein Geschenk Gottes ist oder lasse ich mich von meinen Sorgen, Lasten und Nöten auf den Boden drücken. Schaue ich auf den Herrn oder schaue ich auf das, was mich belastet. 

Wenn du ein Mensch bist, der sich von Sorgen, Nöten und Umständen auf den Boden drücken lässt, so dass du dein lebe nicht genießen kannst, dann lade ich dich zu einem Tausch am Kreuz ein. Geh symbolisch oder ganz praktisch ans Kreuz und gib eine nach der anderen Last im Gebet ganz bewusst ab. Bitte Jesus diese Lasten zu tauschen gegen Liebe, Zuversicht und Freude in deinem Leben.

Ein jegliches hat seine Zeit – für mich ist jetzt die Zeit, mich auf und über den neuen Tag zu freuen. 

Sei gesegnet

Wieder einmal ein schöner Beitrag von Jürgen Ferrarÿ – http://juergens-gedanken.blogspot.com/

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