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Teil 1-3

„Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln; er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein.“ (Jesaja 52,13)

Der Prophet Jesaja wird nicht ohne Grund immer wieder als der „Evangelist des Alten Testaments“ bezeichnet. Seine Botschaft steckt voll von direkten Prophezeiungen auf den Herrn Jesus, den Messias des Volkes Israel. Das ganze Alte Testament ist voll von Hinweisen und Prophezeiungen auf Christus, den Messias. Petrus schreibt einmal dazu:

„Eine Errettung, über welche die Propheten nachsuchten und nachforschten, die von der Gnade euch gegenüber geweissagt haben, forschend, auf welche oder welcherart Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christus (=der Messias) kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte“ (1. Petr 1,11).

Besonders in Kapitel 52,13ff und 53 beschreibt Jesaja die Leiden und tiefe Erniedrigung des „Knechtes Gottes“. Er wurde mit unseren Sünden beladen, von Gott dafür bestraft und schließlich von Ihm zerschlagen. Aber Gott hat Seinen Knecht, Jesus, nach den Leiden auferweckt, Ihn hoch erhoben und Ihm größte Herrlichkeit gegeben.

Wenn Gott in Seinem Wort den Leser mit einem „siehe“ konfrontiert, dann lohnt es sich genauer hinzuschauen. Dann braucht es unsere ganze Aufmerksamkeit, um genau darauf zu achten, was Gott uns sagen möchte.

„Siehe, mein Knecht“ – Jetzt geht es um den Knecht Gottes. Doch wer ist dieser Knecht? Er ist offensichtlich der Herr Jesus selbst, der in Phil 2,6ff als der beschrieben wird, der in „Gestalt Gottes“ war und es nicht für „Raub achtete Gott gleich zu sein“, sondern „Knechtsgestalt annahm“.Der Herr Jesus ist der ewige Gott, der Schöpfer, der Mensch wurde und hier auf dieser Erde als Knecht Gott und den Menschen gedient hat. Dabei ist Er wirklich Knecht geworden. Er war es nicht nur äußerlich und für die Zeit Seines Lebens hier auf der Erde, sondern Seinem ganzen Wesen nach. Jesus wurde Knecht und bleibt es in Ewigkeit. Von Ihm wird in Verbindung mit dem hebräischen Knecht in 2.Mo 21 gesagt: „Und er soll ihm dienen auf ewig.“

Der Herr Jesus ist der Knecht Gottes und hat in Seinem Leben in erster Linie Gott gedient. Jesus war Seinem Vater in allem gehorsam und wollte nur das tun, was Seinem Willen entsprach. Deutlich drückt der Herr Jesus das z.B. in Joh 4,34 aus: „Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.“

Aber auch die Menschen haben immer wieder von Seinem Dienst profitiert und die Liebe des Herrn Jesus besonders erfahren: „Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.“(Lk 22,27)

Zum Nachdenken: Hast Du eine Vorstellung davon, wie klein sich der Herr Jesus gemacht hat? Er hat es für Dich und mich getan. Wie lebst Du? Ist es nicht so, dass wir oft lieber groß sein wollen, Anerkennung, Ehre und Zustimmung suchen? Wenn Du verändert willst und dem Herrn Jesus ähnlicher werden möchtest, dann musst Du auf Jesus schauen, Dich mit Ihm beschäftigen und Sein Leben studieren.

„Hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der, die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.“ (Hebr 12,2)

Ich hoffe, dass Du es schon oft erlebt hast und staunen konntest, wenn Du in Gottes Wort nach dem Herrn Jesus „gesucht“ und Ihn entdeckt hast. Wir wollen uns im Propheten Jesaja weiter auf Spurensuchen begeben.

Das Buch Jesaja wurde ca. 700 v. Chr. geschrieben, also lange bevor die tatsächliche Erfüllung vieler Verheißungen stattgefunden hat. Durch den Fund einer vollständigen Jesaja-Abschrift in den Qumran Höhlen in Israel, die auf ca. 125 v.Chr. datiert werden konnte, ist die Glaubwürdigkeit von Gottes Wort noch einmal auf eindrückliche Weise herausgestellt worden. Ist das nicht genial?

In unserem Vers geht es weiter um den Knecht Gottes, der voller Einsicht und Weisheit handeln würde. Genau das hat sich im Leben von Jesus auf dieser Erde erfüllt. Er hatte wirklich Einsicht in die Gedanken Gottes, Seines Vaters, und war gekommen, um den ewigen Plan Gottes zur Erlösung von sündigen Menschen zu erfüllen.

In jedem Augenblick Seines Lebens war es Sein tiefster Wunsch, den Willen Gottes zu tun. Deshalb konnte der Herr Jesus auch sagen: “Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ (Joh 6,38) Er kannte den Willen Gottes, hatte Einsicht in die Gedanken Gottes und wollte in diesem Willen leben. Dabei wusste der Herr Jesus auch von Anfang an, dass am Ende Seines Lebens hier auf dieser Erde das Kreuz stehen würde. Trotzdem ist Er diesen Weg voller Hingabe gegangen.

Wie ist das eigentlich bei Dir und mir? Gott hat uns in der Bibel Seinen Willen offenbart – liegt Dir auch daran, im Willen Gottes zu leben und Gott dadurch zu ehren?

Jesus hatte aber auch Einsicht und Weisheit im Umgang mit den Menschen, denen Er begegnete und mit denen Er tagtäglich zu tun hatte. Immer wusste Er das richtige Wort zu sagen und das für die jeweilige Situation Angemessene zu tun.

Er wusste, dass bei Petrus ein Blick genügte (Lk 22,61), um ihn nach Seiner Verleugnung zur Buße zu führen. Als Er der Ehebrecherin am Brunnen von Sichar begegnete (Joh 4), wusste der Herr Jesus genau, wie Er zuerst ihr Herz erreichen und die Sünde in ihrem Leben aufdecken konnte, bevor Er dann mit ihr über so gewaltige Dinge wie die Anbetung des Vaters im Himmel sprechen konnte.

Schon als Jesus ein Kind war, schreibt der Evangelist Lukas über Ihn: „Das Kind aber wuchs und erstarkte, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm.“ (Lk 2,40) und „Jesus nahm zu an Weisheit und an Größe und an Gunst bei Gott und Menschen.“ (Lk 2,52)

Bitte Gott um Weisheit im Umgang mit Deinen Glaubensgeschwistern und Mitmenschen. Gott will auch uns mit Weisheit erfüllen, damit wir den Menschen in Seiner Art begegnen können.

Hast Du Gott schon einmal dafür gedankt, dass Er Seinem Sohn Jesus Christus einen Ehrenplatz im Himmel zu Seiner Rechten gegeben hat? Heute ist der Herr Jesus nicht mehr hier auf dieser Erde wie vor 2000 Jahren, sondern wir sehen Jesus im Himmel, „der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt […]“ (Hebr 2,9)

Auch wenn der Herr Jesus noch nicht offiziell als König herrscht, ist Ihm doch schon alles unterworfen. Er hat Autorität! „Denn indem er ihm alles unterworfen hat, hat er nichts gelassen, was ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen“ (Hebr 2,7).
Aber es dauert auch nicht mehr lange, bis Er Seine Königs- und Friedensherrschaft antreten wird, dann wird sich tatsächlich „jedes Knie“ vor Ihm beugen und jeder bekennen, dass nur Er „Herr“ ist.

In den folgenden Versen von Jesaja 52 und 53 werden hauptsächlich die Leiden, Schmerzen und der Tod des Messias beschrieben. Doch bevor Jesaja darauf näher eingeht, nimmt er quasi die Erhöhung des Messias vorweg. Es geht wieder nur um Ihn, es geht um Jesus und es lohnt sich genau hinzuschauen:

Er wird erhobenNachdem der Herr Jesus gestorben war, wurde Er ins Grab gelegt. Doch schon nach 3 Tagen hat Gott Jesus auferweckt (Apg 2,32). Gott hat nicht zugelassen, dass Sein „Frommer die Verwesung sehe.“ (Ps 16,10) Gerade durch die Auferweckung aus dem Tod hat Gott „einen Stempel“ unter das Werk Seines Sohnes gesetzt. Gott hat das Werk des Herrn Jesus vollständig angenommen und akzeptiert und „Ihn unserer Rechtfertigung wegen auferweckt“ (Röm 4,25).

Er wird erhöht werden 40 Tage nach der Auferweckung des Herrn Jesus hat Gott Seinen Sohn in den Himmel aufgenommen (Apg 1,11). Als die Jünger in Galiläa mit dem Herrn Jesus auf einem Berg zusammengekommen waren, fuhr Jesus vor ihren Augen auf in den Himmel (Mk 16,17).

Er wird sehr hoch sein Wir haben schon daran gedacht – jetzt hat der Herr Jesus einen Platz zur Rechten Gottes. Sein Platz im Himmel ist durch nichts und niemanden zu übertreffen. Gott hat Ihm einen Namen gegeben, der „über jeden Namen ist.“ (Phil 2,9-11) Jede noch so bekannte und einflussreiche Persönlichkeit in dieser Welt, in Politik, Wirtschaft bzw. in unserem Gesellschaftsleben, ist wie „Nichts“ im Vergleich zu unserem Herrn Jesus!

Interessant zu sehen ist auch, dass gerade im Markusevangelium – was den Herrn Jesus insbesondere als Gott hingegebenen und gehorsamen Knecht Gottes beschreibt – alle 3 Schritte Seiner Erhöhung beschrieben werden (Mk 16,6.19). Es ist das einzige Evangelium, wo das vorkommt. Gottes Wort ist einfach exakt – Gottes Wort ist großartig!

Anwendung: Im Leben des Herrn Jesus wurde wahr, was auch für jeden Jünger Jesu gilt – „Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lk 14,11) Was ist Dein Lebensziel? Willst Du groß, bekannt, einflussreich, reich und geehrt sein? Oder gibst Du Dich – auch unter Deinen Glaubensgeschwistern – mit einem „niedrigeren“, nicht so angesehenen Platz zufrieden? Gott selbst wird dafür sorgen, dass Du den Platz bekommst, der Dir zusteht.

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