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Tag 4 aus dem Leseplan: Blessed Life: https://my.bible.com

Lies zuerst Prediger 5:9-19

9 Aber ein König, der sich dem Ackerbau widmet, ist durchaus ein Vorteil für ein Land. 10 Wer das Geld liebt, wird des Geldes nicht satt; und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrages. Auch das ist Eitelkeit. – 11 Wenn das Gut sich mehrt, so mehren sich, die davon zehren; und welchen Nutzen hat dessen Besitzer, als das Anschauen seiner Augen? – 12 Der Schlaf des Arbeiters ist süß, mag er wenig oder viel essen; aber der Überfluß des Reichen läßt ihn nicht schlafen. – 13 Es gibt ein schlimmes Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, welcher von dessen Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird. 14 Solcher Reichtum geht nämlich durch irgend ein Mißgeschick verloren; und hat er einen Sohn gezeugt, so ist gar nichts in dessen Hand. 15 Gleichwie er aus dem Leibe seiner Mutter hervorgekommen ist, wird er nackt wieder hingehen, wie er gekommen ist; und für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen könnte. 16 Und auch dies ist ein schlimmes Übel: ganz so wie er gekommen ist, also wird er hingehen; und was für einen Gewinn hat er davon, daß er in den Wind sich müht? 17 Auch isset er alle seine Tage in Finsternis, und hat viel Verdruß und Leid und Zorn. 18 Siehe, was ich als gut, was ich als schön ersehen habe: daß einer esse und trinke und Gutes sehe bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne, die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat; denn das ist sein Teil. 19 Auch ist für jeden Menschen, welchem Gott Reichtum und Güter gegeben, und den er ermächtigt hat, davon zu genießen und sein Teil zu nehmen und sich bei seiner Mühe zu freuen, eben dieses eine Gabe Gottes.

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Ein Mensch, der über sein Hungergefühl hinaus Essen verschlingt, überschreitet die Grenze des Genusses. Er nimmt also das Essen nicht mehr mit allen seinen Sinnen wahr und ignoriert sein Sättigungsgefühl. Und wer kennt das nicht, wenn man sich einen „über den Hunger“ gegessen hat – und man sich danach ziemlich übel fühlt?

Das, was im körperlichen Bereich geschieht, kann auch auf ein geistliches Prinzip übertragen werden: Das Übersättigungsgefühl steht symbolisch für ein Muster, das einen Menschen motiviert sein Verlangen nach Erfüllung zu stillen, aber ihn dann doch unbefriedigt zurücklässt.

Dieses menschliche Grundbedürfnis wird leider oftmals mit einem Streben nach Gewinn gleichgesetzt und hält vermeintliches Glück und Sicherheit bereit. Die Seele, die als eine Art Gefäß betrachtet werden kann, wird dann mit etwas gefüllt, das keinen langfristigen Bestand hat, denn Reichtum kann z.B. verloren gehen.

Wenn ein Gefäß undicht ist, kann sich der Inhalt darin nicht langfristig halten. Ein solcher Mensch wird von einem inneren Unfrieden angetrieben, weil er einem Inhalt nachjagt, der sich immer wieder von selbst verflüchtigt. Er muss daher immer wieder „nachschenken“, um einen akzeptablen Messstand in seinem Lebensgefäß vorzuweisen. Solch ein Verhalten nennt man auch Gier.

Der Arbeiter in unserem Text hingegen hat einen inneren Frieden und macht sich – obwohl er objektiv gesehen, weniger Besitztümer hat als der reiche Mensch – keine Sorgen über einen bestehenden oder einen zu befürchtenden Mangelzustand. Er hat etwas in seinem Leben gefunden, das ihn ganzheitlich und nachhaltig erfüllt und ausreichend versorgt.

Auch hier lässt sich das Prinzip der Gier entdecken – jedoch jagt diese Person Gottes Zuwendung nach. Dadurch steht für ihn nicht mehr die finanzielle Absicherung im Mittelpunkt, sondern er ist in der Lage seine Arbeitsentlohnung so aufzuwenden, um sich mit „Gutem“ – das immer von Gott kommt – zu versorgen und es auch zu genießen. Sogar die Freude am Genuss, inmitten all der mühseligen Arbeit ist ein Geschenk Gottes. 

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